Jahreswechsel „Der übliche Wahnsinn“: Polizei und Feuerwehr in der Region Trier ziehen Bilanz zum Silvester ohne Corona-Einschränkungen

Trier · Keine Einschränkungen mehr und auch Böllern war wieder erlaubt: Vielerorts wurde ausgelassen und mit viel Knallerei gefeiert wurde. Nicht immer verliefen die Feiern ohne Zwischenfälle. Es kam zu einigen Bränden, Verletzungen und Körperverletzungen. Die Bilanz der Einsatzkräfte in der Region.

 Am Tag nach den Silvesterfeiern in vielen Städten ist aufräumen angesagt.

Am Tag nach den Silvesterfeiern in vielen Städten ist aufräumen angesagt.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Trotz zahlreicher Einsätze von Polizei und Feuerwehr verlief die Silvesternacht in der Region vergleichsweise ruhig. Das neue Jahr hatte erstmals seit drei Jahren ohne Corona-Einschränkungen für Partys und ohne Böller-Verkaufsverbot begonnen. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Trier sagte: „Es war der übliche Wahnsinn mit Ruhestörungen und Körperverletzungen, aber sonst gab es nichts Dramatisches.“

Laut Polizei feierten zahlreiche Menschen in der Trierer Innenstadt. „Die Feierlichkeiten waren ausgelassen, aber jederzeit friedlich“, fasst Polizeihauptkommissar Martin Schneider die Lage in der Trierer Innenstadt zusammen. Einige Störenfriede hätten „unaufgeregt“ aus dem Verkehr gezogen werden können,

Herforst​: Feuer in einer Garage
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Feuer in einer Garage in Herforst

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Foto: Agentur SIKO

Vereinzelt habe übermäßiger Alkoholkonsum zu Straftaten geführt. Bei vier Personen sprachen die Beamten Platzverweise aus, eine Person sei in Gewahrsam genommen worden, um weitere Straftaten zu verhindern. Insgesamt seien bis in den frühen Neujahrsmorgen in Zusammenhang mit den Silvesterfeierlichkeiten 14 Straftaten registriert worden. Angesichts der hohen Zahl an Feiernden in der Trierer Fußgängerzone stelle das „einen sehr kleinen Zahlenwert“ dar, „auch wenn jede Tat für die Geschädigten eine Negativerfahrung mit zum Teil individuell erheblichen Auswirkungen darstellt“, heißt es in dem Einsatzbericht der Trierer Polizei.

Trotz des von der Stadt ausgesprochenen Böllerverbots am Hauptmarkt in Trier wurde eine Frau in unmittelbarer Nähe durch einen Böller im Gesicht verletzt und musste medizinisch versorgt werden. Nach Angaben der Polizei wurde das Böllerverbot am Hauptmarkt aber eingehalten.

Bitburg​: Brand auf einem Balkon
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Brand auf einem Balkon in Bitburg

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Foto: Agentur SIKO

Die Trierer Berufsfeuerwehr musste in der Silvesternacht zehnmal ausrücken, davon neunmal wegen durch Feuerwerk verursachte Brände, unter anderem brannte ein Weihnachtsbaum im Trierer Stadtteil Zewen. Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr musste zwischen 20 und 8 Uhr am Neujahrsmorgen zu 49 Einsätzen im Stadtgebiet ausrücken. Die meisten haben laut Feuerwehr im Zusammenhang mit den Silvesterfeuerwerken oder übermäßigem Alkoholkonsum standen. Unter anderem wurden Feierende durch Feuerwerkskörper an den Augen verletzt, eine Person erlitt eine schwere Handverletzung. Andreas Kirchartz, Chef der Trierer Berufsfeuerwehr, zeigte sich erleichtert darüber, dass es keine Übergriffe auf Einsatzkräfte gegeben hat, wie zuletzt zum Jahreswechsel 2019 auf dem Hauptmarkt.

Maring-Noviand: Großer Feuerwehreinsatz an Silvester​ 2022
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Feuerwehr an Silvester in Maring-Noviand im Einsatz

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Foto: Agentur SIKO

Böllerreste, die sich beim Zusammenkehren am Neujahrsmorgen entzündeten, beschädigten in Basberg (Vulkaneifel) die Fassade eines Hauses. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Böllerreste in verursachten vermutlich am Neujahrsmorgen auch einen Brand von mehreren Mülltonnen in Herforst (Eifelkreis Bitburg-Prüm).

In und um Schweich ist es in der Silvesternacht zu mehreren Sachbeschädigungen durch Feuerwerkskörper gekommen. In der Nach lösten mehrere Feuerwerksbatterien in einem Abfallcontainer in Schweich einen Brand aus. Ebenfalls durch eine Feuerwerksbatterie wurde in Kenn eine circa zehn Meter lange Thuja-Hecke entzündet. Der Heckenbrand wurde vermutlich von einer zehnköpfigen Personengruppe verursacht. Auch in Maring-Noviand (Bernkastel-Wittlich) brannte am Silvester-Abend eine Thuja-Hecke – ausgelöst durch einen umherfliegenden Böller oder eine Rakete. In Bitburg brannte am Silvesternachmittag ein Balkon in einem Hochhaus. Ursache für den Brand laut Polizei war ein pyrotechnischer Gegenstand, der auf dem Balkon entzündet wurde.

Schweich​: Feuerwehr löscht Mülltonne an Silvester
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Feuerwehr löscht an Silvester Mülltonne in Schweich

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Foto: Agentur SIKO

Auch in anderen Landesteilen kam es zu vermehrten Polizei- und Feuerwehreinsätzen. Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) zog trotzdem eine zufriede stellende Bilanz: „Auch nach dem Wegfall zahlreicher pandemiebedingter Einschränkungen haben wir einen überwiegend friedlichen Jahreswechsel in Rheinland-Pfalz erlebt.“ Die Zahl der Polizeieinsätze erreichte dem Innenministerium zufolge „ein den Vor-Corona-Jahren vergleichbares Niveau“. Rund 500 Beamtinnen und Beamten kümmerten sich in der Silvesternacht um die Sicherheit im Land. Die Polizei registrierte 52 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten.

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