Trier: Victor Puhl soll neuer Generalmusikdirektor werden

Der 42-jährige französische Dirigent Victor Puhl soll ab Mitte 2008 neuer Generalmusikdirektor (GMD) am Trierer Theater werden. Diese Empfehlung sprach der Kulturausschuss unter Vorsitz von Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink am Donnerstag einstimmig, bei einer Enthaltung, aus.

Das Gremium folgte damit der Einschätzung des Findungsausschusses, der sich ebenfalls für Puhl aussprach. Die endgültige Entscheidung trifft nun der Stadtrat in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag.

Victor Puhl wurde 1965 in Metz, der französischen Partnerstadt von Trier, geboren. Von 1992 bis 1996 war er Chefassistent bei Charles Dutoit im Orchestre National de France und von 1995 bis 2000 Generalmusikdirektor der Brandenburgischen Philharmonie Potsdam. Zur Zeit ist er erster Kapellmeister und stellvertretender GMD am Theater Plauen-Zwickau.

Für die Stelle hatten sich 112 Kandidaten beworben. Insgesamt 13 Kandidaten wurden nach einem Auswahlverfahren zu sinfonischen Proben mit dem Orchester nach Trier eingeladen. Drei Kandidaten konnten sich am Dienstag und Donnerstag bei einer Bühnen-Orchesterprobe des ersten Akts der Puccini-Oper Tosca den Fachgremien und der Öffentlichkeit vorstellen. Danach schlug die Findungskommission Victor Puhl dem Kulturausschuss als neuen GMD vor.

Der Findungskommission gehörten neben Mitgliedern des Rates und dem Orchestervorstand unter anderen der Königliche Hofkapellmeister der Schwedischen Oper Stockholm und frühere Generalmusikdirektor an den Staatstheatern Saarbrücken und Wiesbaden, Professor Siegfried Köhler, sowie der Direktor der Wiesbadener Musikakademie, Christoph Nielbock, an. Beide bezeichneten Puhl als einen sehr guten Dirigenten, der zudem die Voraussetzungen für die vielfältigen Aufgaben eines Generalmusikdirektors mit sich bringe. Auch das Orchester hatte sich für Puhl entschieden, allerdings für ein weiteres Probedirigat der beiden letztlich im Rennen verbliebenen Dirigenten plädiert.

Sowohl die Findungskommission, als auch der Kulturausschuss, plädierten allerdings für eine Entscheidung noch vor der Sommerpause, da bei einer weiteren Verzögerung mit keinen neuen Aspekten zu rechnen sei. Die jetzige Entscheidung ermögliche es dem neuen Generalmusikdirektor zudem, sich rechtzeitig in die Planungen für die Saison 2008/09 einbringen zu können. Die Gremien hatten bereits vor Wochen den jetzigen Entscheidungs-Fahrplan festgelegt, der dem Expertengremium und dem Orchester für ein endgültiges Votum einiges abverlangt hatte. Kulturdezernent Holkenbrink dankte allen Beteiligten für ihre Mitwirkung bei dem aufwändigen transparenten Auswahlverfahren. Insbesondere dem Orchester zollte er seine Anerkennung für seinen Einsatz und die Geduld in den zurückliegenden Wochen.

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