Trier: Virus-Welle füllt Arztpraxen der Region - Ansteckungsgefahr zurzeit besonders hoch

Das Topthema im TV: Virus-Alarm: So heftig wie derzeit war die Erkältungszeit selten. Kaum eine Familie, in der es nicht einen erwischt hat – Fieber, Husten und vor allem Magen-Darm-Erkrankungen, ausgelöst durch den Noro-Virus, sorgen derzeit für volle Arzt-Praxen und überbelegte Kinderstationen.

Trier/Wittlich. (wie) Die Experten stehen vor einem Rätsel: Noch immer steigt die Zahl der Noro-Virus-Fälle in der Region. Das Virus verursacht Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Fieber. Vor allem Ältere und Kinder sind gefährdet (sie stecken sich in Heimen oder Kindergärten an), Lebensgefahr besteht allerdings selten.

Seit Januar registrieren Ärzte einen deutlichen Anstieg der Erkrankungen. Eine Erklärung dafür haben sie nicht. Harald Michels, Leiter des Trierer des Gesundheitsamtes, geht davon aus, dass eine neue, aggressivere Variante des seit langem bekannten Virus grassiert.

454 Noro-Viren-Fälle wurden seit Jahresanfang in der Region registriert – das entspricht bereits fast der Hälfte aller im vergangenen Jahr aufgetretenen Erkrankungen durch das Virus. Die meisten Fälle gab es im Landkreis Vulkaneifel (160), gefolgt von Trier-Saarburg (116), Trier (73), Bernkastel-Wittlich (65) und Eifelkreis Bitburg-Prüm (40).

Knapp 4000 durch das Noro-Virus verursachte Magen-Darm-Erkrankungen in Rheinland-Pfalz hat das Landesuntersuchungsamt seit Januar nachgewiesen. Deutschlandweit sind es seit Herbst 130.000 Fälle. Kinderstationen, wie die im Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus, sind überfüllt.

„So schlimm wie in diesem Jahr war es noch nie“, sagt der Chefarzt Klaus Mahler. Die meisten der kleinen Patienten erhalten Infusionen, damit sie wegen des Flüssigkeitsverlusts durch den Durchfall nicht austrocknen. Kinder, die innerhalb kurzer Zeit zehn Prozent ihres Körpergewichtes verlören, müssen ins Krankenhaus.

Übertragen wird das Noro-Virus über Tröpfchen oder über schlecht gereinigte Toiletten. Ärzte raten, den Kontakt zu Erkrankten zu meiden und sich nach jedem Toilettengang gründlich die Hände zu waschen.

Neben dem Noro-Virus sorgt derzeit auch eine besonders heftige Erkältungswelle mit Husten und Fieber für zahlreiche Erkrankungen. Möglicherweise eine Form der Influenza, der echten Grippe also. Vor allem in der Eifel und rund um Trier wurden viele Fälle nachgewiesen, zehn alleine in Trier-Saarburg.

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