Trier: Zwei Jahre auf Bewährung für falschen Diakon

(mic) Der als „falscher Diakon“ bekannt gewordene 55-jährige Trierer Marcel Weiss ist heute vom Amtsgericht Trier zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Außerdem muss Weiss 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Das Gericht befand ihn der Urkundenfälschung, des Betrugs und des Amtsmissbrauchs für schuldig.

Besonders relevant für das Strafmaß war außerdem eine Falschaussage von Weiss in einem Gerichtsverfahren, in dem er vergangenes Jahr als Zeuge befragt worden war. Weiss hatte in den vergangenen Jahre als Diakon ein Ehepaar getraut, zwei Kinder getauft, an einer Fronleichnamsprozession teilgenommen und den Neubau der Gewerkschaft DGB in Trier eingesegnet. In der Verhandlung gestand Weiss alle Vorwürfe und ersparte somit einem Dutzend Zeugen Auftritte vor Gericht. Er sagte aus, er habe in Bonn Ende der 70er Jahre tatsächlich eine Ausbildung zum Diakon absolviert, sei aber niemals geweiht worden. Mit der Verurteilung war das Gericht genau auf Linie der Staatsanwaltschaft. Man gebe dem mehrfach wegen Betrugs und Urkundenfälschung vorbestraften Weiss noch einmal eine Chance, sagte der Richter, doch beim geringsten Vergehen in der dreijährigen Bewährungszeit müsse er einrücken. Das Urteil wurde von Staatsanwaltschaft und dem Angeklagten unmittelbar nach der Verhandlung anerkannt und ist damit rechtskräftig.

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