14 Schicksale, 14 Stolpersteine

Trier · Heimatforscher Adolf Welter und Historiker Thomas Schnitzler sind aktiv, wenn es um die Erforschung von Opferschicksalen aus der NS-Zeit geht. 14 weitere haben sie nun aufgedeckt. Zu ihrem Gedenken wird der Künstler Gunter Demnig auf Einladung des Kulturvereins Kürenz am 18. März Stolpersteine verlegen.

Trier. Adolf Welter und Thomas Schnitzler haben 14 weitere Schicksale von Opfern der NS-Gewaltherrschaft recherchiert. Fünf davon beziehen sich auf sogenannte Krankenmorde. Bei der ersten, von Berlin (Tiergartenstraße) gesteuerten sogenannten "Aktion T 4" starben 1941 Mathias Masselter (Jahrgang 1894) und Clemens Scherf (Jahrgang 1881) in der Tötungsanstalt Hadamar. Drei weitere Menschen starben in den Jahren 1942 bis 1944: Anton Martini (Jahrgang 1866), Josef Kern (Jahrgang 1905) und Ferdinand Schloeder (Jahrgang 1892). Diese fünf Opfer waren Psychiatriepatienten im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, ehe sie 1939 von dort in die "Zwischenanstalt Andernach" beziehungsweise von dort weiter nach Hadamar oder nach Lemberg-Kulparkow (Heilanstalt) verlegt wurden. Mit weiteren neun Stolpersteinen wird zum ersten Mal der Grüneberg als Hinrichtungsort sogenannter Wehrmachtdeserteure sichtbar gemacht. Diese Steine sollen an der Straßenecke Aveler Tal/Kolonnenweg unmittelbar am Anfang des neu gestalteten Fußwegs verlegt werden. Die Hinrichtungsstätte selbst befand sich auf dem benachbarten Militärgelände. Folgende Soldaten wurden 1940 bis 1943 auf dem Grüneberg ermordet: Michael Diessbacher (Jahrgang 1910), Anton Gras (Jahrgang 1912), Alfred Krämer (Jahrgang 1915), Jakob Lessel (Jahrgang 1913), Franz-Xaver Matschilles (Jahrgang 1920), Georg Schlegelmilch (Jahrgang 1914), Siegfried Walter Schmidt (Jahrgang 1912), Werner-Gerhard Sopart (Jahrgang 1920) und Hans Studer (Jahrgang 1920).
Für diese Opfer verlegt Künstler Gunter Demnig Stolpersteine. Die Aktion des Kulturvereins Kürenz beginnt am Montag, 18. März, um 15 Uhr in der Peter-Friedhofen-Straße (Hinterausgang Brüderkrankenhaus) und geht um 16 Uhr am Grüneberg, Ecke Kolonnenweg/Aveler Tal, weiter. Schüler des Max-Planck-Gymnasiums beteiligen sich. Adolf Welter berichtet über seine Forschung zum Hinrichtungsplatz am Grüneberg.red
Interessierte können Stolpersteinpatenschaften (120 Euro pro Stein) übernehmen oder den Kürenzer Kulturverein bei der Arbeit durch Spenden auf das Konto 180 731 2 bei der Sparkasse Trier, BLZ 585 501 30, Stichwort "Stolpersteine", unterstützen.

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