16 Millionen Euro für die alte "Insel"

Trier/Frankfurt · Das SinnLeffers-Haus hat für geschätzte knapp 16 Millionen Euro den Besitzer gewechselt. Das Gebäude an der Ecke Neu-/Fahrstraße mit der markanten historischen Fassade gehört jetzt dem Frankfurter Immobilienkonzern DIC, dessen Vorstandschef der aus Trier stammende Ulrich Höller ist. Das Bekleidungshaus SinnLeffers bleibt weiterhin Mieter.

Trier/Frankfurt. Im Sommer, bei seinem jüngsten Besuch in der alten Heimat, ist Ulrich Höller wieder einmal frühmorgens durch die Altstadt gejoggt: "Ich schaue mir gerne an, was sich seit meiner zurückliegenden Trier-Tour getan hat", sagt der 47-jährige Immobilienkonzern-Chef. Diesmal sei ihm vor allem die Neustraße positiv aufgefallen: "Die hat sich prächtig entwickelt und aus ihrem früheren Schattendasein herausgemausert. Und vorndran das wunderschöne SinnLeffers-Gebäude."

Einige Wochen später ein Déjà-vu-Erlebnis für den passionierten Läufer und mehrfachen New-York-Marathon-Teilnehmer: Ausgerechnet das besagte "wunderschöne" Textilhaus steht zum Verkauf. Für Höller ist der Fall klar: "1a-Lage in der Fußgängerzone, 7400 Quadratmeter Fläche - das wollen wir haben. Das passt prima zu uns." Uns - das ist die DIC Asset AG, ein börsennotiertes Immobilienunternehmen mit Sitz in Frankfurt. Vorstandsvorsitzender: Ulrich Höller. Der meldet jetzt Vollzug: Die DIC hat das traditionsreiche Haus gekauft. Den Kaufpreis nennt Höller nicht; nach inoffiziellen TV-Informationen dürften knapp 16 Millionen Euro an den vormaligen Besitzer, die Deutsche Industrie-Holding (DIH), gehen.

Zur DIC gehören deutschlandweit mehr als 260 Büro- und Handels-Immobilien im Gesamtwert von fast 3,5 Milliarden Euro. Der SinnLeffers-Komplex mit der genau 100 Jahre alten markanten Fassade des früheren Kaufhauses Haas (später Kaufhaus Insel, seit 1992 SinnLeffers) ist die erste DIC-Bestandsimmobilie in Trier. Der Name Ulrich Höller hingegen ist noch mit zwei anderen historischen Gebäudekomplexen in seiner Vaterstadt aufs Engste verbunden.

Das Palais Walderdorff verwandelte der auf der Weismark aufgewachsene Absolvent des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums (FWG) und auf Elite-Akademien in Oestrich-Winkel (Rheingau) und London auf "Immobilien gedrillte" Höller in den späten 1990er Jahren vom städtischen Sanierungsfall zum attraktiven öffentlichen Anziehungspunkt.Von Trier nach Frankfurt


Damals war er alleiniger Geschäftsführer der lokalen Projektentwicklungsgruppe Waco, die im 1998 gegründeten Branchen-Giganten Deutsche Immobilien Chancen (DIC) aufgegangen ist. Seinen Part an Umnutzung und Ausbau des Casinos am Kornmarkt (ein Gemeinschaftsprojekt mit der Triwo AG Trier) leistete er bereits als DIC-Chef von Frankfurt aus.

Im Gegensatz zu Palais Walderdorff und Casino wird es aber im SinnLeffers-Haus keine baulichen oder inhaltlichen Veränderungen geben. "Die Immobilie ist nun Teil unseres Einzelhandels-Spezialfonds. SinnLeffers ist ein stabiler Mieter und hat einen noch zehn Jahre laufenden Vertrag. Daran werden wir nicht rütteln."
Weitere Immobilienkäufe in Trier plant die DIC derzeit nicht, sagt Höller und fügt scherzhaft hinzu: "Aber mal sehen, was mir auf meiner nächsten Jogging-Runde durch die Altstadt auffällt ..."Extra

Führungswechsel in der SinnLeffers-Filiale Trier: Geschäftsführer Michael Cornelius (42) wird am Freitag, 20. Dezember, verabschiedet und gleichzeitig sein Nachfolger vorgestellt. Cornelius, bis Ende Oktober Vorsitzender der City-Initiative Trier, übernimmt die Leitung der SinnLeffers-Filiale Oberhausen. rm.

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