45-Jähriger gesteht Drogenkauf für 13 500 Euro

Trier/Saarburg/Konz · Fünf Kilogramm Amphetamin, Lieferung frei Haus: Diesen Drogenkauf hat ein 45-jähriger Trie rer vor dem Landgericht gestanden. Der Angeklagte bestreitet jedoch, weitere vier Kilo Amphetamin an ein Mitglied des Motorradclubs (MC) Lobo Saarburg weiterverkauft zu haben.

Trier/Saarburg/Konz. Die Staatsanwaltschaft Trier hat im Dezember 2012 drei Mitglieder des MC Lobo Saarburg wegen Drogenhandels angeklagt (der TV berichtete). Diese Verhandlungen stehen noch aus. Ein Lieferant der Rocker mit Clubheim in Konz-Oberemmel soll ein 45-jähriger Trierer gewesen sein, der sich seit Montag vor dem Landgericht verantworten muss.

Das Teilgeständnis: Der 45-Jährige gesteht, im Juli 2012 fünf Kilogramm Amphetamin (siehe Extra) von einem Dealer aus Köln gekauft zu haben. "Ich habe ihm in meiner Wohnung wie vereinbart 13 500 Euro in einem Umschlag übergeben", sagt der Angeklagte. Etwa ein Kilo sei zum Eigenkonsum, der Rest zum Weiterverkauf gedacht gewesen: "Ich hatte dafür aber noch keinen festen Abnehmer." Drogenfahnder kamen dem geplanten Verkauf zuvor, weil sie das Amphetamin bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden und den 45-Jährigen festnahmen.

Der Tippgeber: Die Kriminalpolizei Trier ermittelte schon länger im Umfeld des MC Lobo. Ein Fahnder sagt vor Gericht aus: "Wir wollten wissen, von welchen Hintermännern der Club mit Drogen versorgt wird." Eine sogenannte Vertrauensperson der Polizei aus dem Drogenmilieu stieß die Ermittler auf einen Deal vom November 2011. Damals soll der Angeklagte vier Kilo Amphetamin an ein Mitglied des Rockerclubs verkauft haben. Dabei soll es sich um "Hammer-Zeug" gehandelt haben, das heißt Stoff von hoher Qualität.

Die Zeugen: Den Deal vom November bestreitet der Angeklagte. Er kenne zwar den angeblichen Abnehmer, habe ihm aber nichts verkauft. Der als Zeuge geladene Rocker wiederum verweigert die Aussage und muss deshalb nicht vor Gericht erscheinen.
Die Freundin des Rockers sagt aus, sie habe ihren Freund zweimal nach Trier begleitet, als er sich dort Amphetamin besorgt habe. Sie habe aber nicht gesehen, in welches Haus ihr Freund gegangen sei, und kenne den Angeklagten nicht.

Der Nachbar: Die Zeugin bestätigt nur, dass ihr Freund in der Straße geparkt habe, in der der Angeklagte wohnt. In dessen Nachbarschaft wohnt jedoch ein Mann, der ebenfalls als Drogendealer polizeibekannt ist. Verteidiger Christoph Rühlmann weist darauf hin, dass auch dieser Dealer Ziel der Drogenbeschaffungsfahrt gewesen sein könne, zumal er sich im Umfeld des MC Lobo bewegt habe.

Die Fortsetzung: Der Prozess wird heute mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt. Möglicherweise fällt die Dritte Große Strafkammer unter dem Vorsitz von Richter Armin Hardt dann nach den Plädoyers bereits ein Urteil.Extra

Die synthetische Droge Amphetamin wird auch Pep oder Speed genannt. Form: helles Pulver oder Pillen, wird meist geschluckt oder geschnupft. Wirkung: Enthemmung, Steigerung der Sinneswahrnehmungen, Euphorie, Verlust des Hunger-, Durst- und Müdigkeitsgefühls, Wahnvorstellungen, Psychosen. Risiken: starke psychische Abhängigkeit, schnelle Dosissteigerung, Entzugssymptome wie Depressionen und Paranoia, erhöhtes Risiko bei Bluthochdruck oder Diabetes. cus Quelle: Präventionsbroschüre Sehn-Sucht der Polizei

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