580 Unterschriften gegen Ausreisezentrum

580 Stimmen gegen die Landesunterkunft für Ausreisepflichtige (Lufa) - das ist das Ergebnis einer Unterschriftenaktion des Bündnisses "Ausreisezentrum abschaffen". Gestern haben die Initiatoren die Signaturen dem Innenministerium in Mainz übergeben.

Trier/Mainz. (slg) Gegner der Landesunterkunft für Ausreisepflichtige (Lufa) in der Trierer Dasbachstraße haben gestern eine Unterschriftenliste an den rheinland-pfälzischen Innenminister übergeben. Sie fordern mit dem "Trierer Appell" die Schließung der Einrichtung, in der alle Menschen zentral untergebracht sind, die sich in Rheinland-Pfalz aufhalten, aber ausreisepflichtig sind. Die Gegner der Lufa kritisieren vor allem die Situation der rund 35 Menschen, die keiner Beschäftigung nachgehen und die Stadt Trier nicht ohne weiteres verlassen dürfen. Statt einer zentralen Unterkunft fordern sie vom Innenministerium eine dezentrale Lösung. Die gesammelten Unterschriften kommen nicht nur aus Trier: Nach Angaben des Aktionsbündnisses haben auch Prominente wie Heiner Geißler ihre Stimme abgegeben.

Gerhard Fuckner vom Innenministerium hat die Liste um 14.30 Uhr in Empfang genommen. Bewohner des Zentrums waren bei der Übergabe nicht anwesend. Das liege daran, dass sie Konsequenzen fürchteten, sollten sie Trier verlassen, heißt es von Seiten der Initiatoren.

In einem offenen Brief bedankten sie sich jedoch ausdrücklich bei den Unterzeichnern des Trierer Appells. Das Bündnis "Ausreisezentrum abschaffen" bezeichnet die Übergabe der 580 Unterschriften dennoch als einen der Höhepunkte ihrer Kampagne.

"Das Innenministerium von Rheinland-Pfalz sieht derzeit keine Alternative zur Lufa", sagt Pressesprecher Eric Schaefer. Dort habe man Fachwissen, das man so von einer Kommune nicht fordern könne. Durch die zentrale Unterbringung seien die Bewohner für Behörden und Gerichte besser erreichbar.

In der Lufa, die auch Ausreisezentrum genannt wird, leben Personen hauptsächlich aus Asien und Afrika, deren Asylantrag abgelehnt wurde.

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