Stadtentwicklung 6,5-Millionen-Euro-Projekt am Trierer Pferdemarkt startet

Trier · Am Trierer Pferdemarkt wird bald gebaut, und auf einer Nachbarbaustelle geht es nach einer mehrmonatigen Zwangspause endlich weiter.

 Nach dem frisch abgeschlossenen Abriss des ehemaligen Gasthauses Zur Sonne klafft eine Baulücke zwischen Pferdemarkt (links vorn) und Kutzbachstraße. Bis Sommer 2020 soll auf dem 750-Quadratmeter-Areal ein Neubau (rechts) mit 18 Wohnungen und einer Ladenfläche entstehen.

Nach dem frisch abgeschlossenen Abriss des ehemaligen Gasthauses Zur Sonne klafft eine Baulücke zwischen Pferdemarkt (links vorn) und Kutzbachstraße. Bis Sommer 2020 soll auf dem 750-Quadratmeter-Areal ein Neubau (rechts) mit 18 Wohnungen und einer Ladenfläche entstehen.

Foto: Roland Morgen

Zuletzt war der Pferdemarkt in Trier vor allem mit seiner zweckentfremdeten Verkehrsinsel in den Schlagzeilen. Nun rücken wieder Bauprojekte in den Blickpunkt. Vorhaben Nummer eins startet in den kommenden Wochen. Nach dem frisch abgeschlossenen Abriss des ehemaligen Hauses Zur Sonne (Pferdemarkt 6), das bis zum vergangenen Herbst das beliebte Restaurant Osteria beherbergte, ist nun der Weg frei für die Neubebauung. Die erstreckt sich auch auf das Nachbachgrundstück Pferdemarkt 5, seit 40 Jahren eine Brache. Auf einer Gesamtfläche von 750 Quadratmetern errichtet das Bauunternehmen Matthias Ruppert (Esch bei Wittlich) ein Mehrfamilienhaus mit 18 Wohnungen, einer 50 Quadratmeter großen Gewerbeeinheit und 20 Stellplätzen. Geplant sind zwei kleine Ein-Zimmer-Appartements im Erdgeschoss sowie in den Obergeschossen Wohnungen in Größen zwischen 60 und 110 Quadratmetern. Im Staffelgeschoss entsteht eine 220-Quadratmeter-Wohnung mit Dachterrasse.

Geschäftsführer Stephan Ruppert (44) beziffert die Investitionssumme auf rund 6,5 Millionen Euro. Den Rohbau erstellt die Firma Ruppert selbst. Sie will die Immobilie auch in ihrem Bestand behalten: Deshalb sollen die Wohnungen vermietet und nicht verkauft werden.

Probleme mit archäologischen Hinterlassenschaften erwartet Stephan Ruppert nicht: „Wir planen keine großen Eingriffe in den Boden und gehen nur eine knappe halbe Etage nach unten.“ Avisierter Fertigstellungstermin: Mitte 2020.

Dominik Heinrich (54), Ortsvorsteher von Trier-Mitte/Gartenfeld, sieht das Projekt mit gemischten Gefühlen: „Einerseits verstehe ich nach wie vor nicht, warum das Straßenbild prägende Haus Zur Sonne nicht unter Denkmalschutz gestellt worden ist“ (und somit einfach abgerissen werden konnte). Andererseits sei die Neubauplanung des Trierer Architekturbüros Kersch+Hansen „besser als alle Varianten, die früher im Spiel waren“. Gleichwohl würde es der Grünen-Politiker, von Beruf selbst Architekt, „begrüßen, wenn sich der Architektur- und Städtebaubeirat mit Blick auf Baudenkmäler in der Umgebung noch einmal mit dem Entwurf beschäftigt“.

Eines dieser Denkmäler ist direkt nebenan – das mehr als 100 Jahre alten ehemalige Transformatorenhaus der Stadtwerke an der Einmündung Kutzbachstraße/Pferdemarkt. Was er damit vorhat, will der neue Besitzer Jan H. Eitel (49), in der kommenden Woche im Rathaus vorstellen. Sollte für das Vorhaben der Daumen hoch gehen, folgen, so Eitel, „die weitere Ausarbeitung und die Präsentation im Bauausschuss“. Vorher will er sich nicht öffentlich äußern.

(Um-) Baubeginn beim denkmalgeschützten Trafo-Haus also unklar, dafür geht es aber in rund 50 Metern Entfernung endlich weiter. Seit vergangenem Herbst hatte die Baustelle auf dem Gelände der Firma Reifen Leven (Moselstraße 12/13, gegenüber Treviris-Passage) geruht – laut TV-Informationen wegen juristischer Auseinandersetzungen. Anfang dieser Woche wurden die Arbeiten zum Bau eines Wohnhauses wieder aufgenommen.

Und dann ist da ja noch die eingangs erwähnte Verkehrsinsel am Zusammentreffen von Oeren-, Deutschherren, Kutzbach-, Mosel- und Walramsneustraße. Die hat die Stadt vor einigen Wochen mit Sitzsteinen ausgestattet. Nicht zuletzt, um Autofahrer davon abzuhalten, die Insel als illegale Abkürzung zu nutzen. Mit mäßigem Erfolg. Per Smart oder Kleinwagen kommen Autofahrer problemlos zwischen den Steinelementen hindurch; andere Autofahrer überqueren die Insel auf dem Weg von der Oeren- oder Deutschherrenstraße in die Kutzbachstraße eben an einer anderen Stelle oder umkurven sie und fahren dann fünf Meter gegen die Einbahnstraße.

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