62-jährige Triererin schlägt Einbrecher in die Flucht
Trier · Auf frischer Tat ertappt hat eine Frau am Samstag einen Einbrecher in der Wohnung ihrer Zwillingsschwester in der Trierer City. Dem Dieb gelang zunächst die Flucht, zwei Polizisten auf Fußstreife nahmen ihn dann in Nähe der Fleischstraße fest.
Trier. Ganz schön mutig gewesen ist eine 62-Jährige, die am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr einen Einbrecher in der Trierer Innenstadt in die Flucht geschlagen hat.
Die Frau hatte verdächtige Geräusche in der Wohnung ihrer Zwillingsschwester gehört, die im gleichen Haus wie sie selbst an der Ecke Hauptmarkt/Grabenstraße wohnt.
Haltet den Dieb!
Kurz entschlossen täuschte die Frau im Treppenhaus ein lautes Telefongespräch vor, um den Dieb aufzuschrecken. Der Trick funktionierte: Prompt kam der Mann aus der Wohnung ins Treppenhaus gerannt. Der Plan der Frau, den Einbrecher selbst dingfest zu machen, ging allerdings nicht auf: Der 36-Jährige riss sich los und flüchtete auf den Hauptmarkt. Mit lauten Haltet-den-Dieb-Rufen lief die couragierte 62-Jährige ihm hinterher.
An der Ecke zur Fleischstraße versuchte ein anderer Mann, den Einbrecher festzuhalten, was aber misslang. Dann kam Kommissar Zufall zu Hilfe: In der Passage von der Fleischstraße zum Nikolaus-Koch-Platz schnappten sich zwei Männer den Flüchtenden im Vorbeilaufen.
Diesmal gab es kein Entkommen. Kein Wunder, denn die Männer waren vom Fach: Die beiden Polizisten in Zivilkleidung waren in der Stadt auf einem Kontrollgang unterwegs.
Aus der Wohnung hatte der Einbrecher zwei Armbänder und eine Münze mitgehen lassen. Das Diebesgut konnte sichergestellt werden.
Auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds bestätigte die Polizei am Montag den Vorfall. Der Mann sei durch die nur ins Schloss gezogene Haustür in das Haus gekommen. Zufällig fand er im Treppenhaus einen Schlüsselbund mit den Schlüsseln zu den Wohnungen der beiden Schwestern. Mit diesen verschaffte er sich Zugang zur Dachgeschosswohnung. Ob und woher der Mann wusste, dass die Schlüssel für die kurze Zeitspanne eines Einkaufs hinterlegt waren, können sich die beiden Schwestern nicht erklären.
Bei der Polizei und Justiz ist der Täter kein Unbekannter. Der 36-jährige Trierer ist laut Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer mehrfach einschlägig vorbestraft und war erst vor weniger als 14 Tagen aus dem Gefängnis entlassen worden. Dort sitzt der Mann jetzt wieder: Auch, weil er keinen festen Wohnsitz hat, ordnete ein Richter Untersuchungshaft an.
