Abschied für den Weihbischof

TRIER. Der Trierer Weihbi-schof Alfred Kleinermeilert vollendete am Sonntag das 75. Lebensjahr. Nach dem Gottesdienst gratulierten viele Weggefährten zum verdienten Ruhestand.

 "Großer Bahnhof" für Weihbischof Kleinermeilert.Foto: Jutta Edinger

"Großer Bahnhof" für Weihbischof Kleinermeilert.Foto: Jutta Edinger

AlfredKleinermeilert bekleidete 35 Jahre das Amt des Weihbischofs. Mitdem 75. Geburtstag beendet er seine Tätigkeit. Kleinermeilert warzunächst Kaplanin Saarbrücken und Religionslehrer in Merzig,bevor er 1968 in Trier zum Weihbischof geweiht wurde. AlsVorsitzender der Ökumene-Kommission im Bistum Trier setzte ersich für die Kontakte zur evangelischen Kirche ein. 1968 war vieles noch anders

Nun wird er weiterhin in der Predigerstraße wohnen und "Ruheständler" sein. "Da, wo ich gebraucht werde, werde ich weiter helfen. Aber ich genieße es auch, keine Verantwortung mehr zu tragen", sagte der Weihbischof im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund .

Wenn Weihbischof Alfred Kleinermeilert zurückschaut, hat sich in seiner Amtszeit eine Menge bewegt und verändert. "Als ich Weihbischof wurde, war vieles noch anders. 1968, das war ein unruhiges Jahr. Das Verhältnis zwischen Pfarrer und Bischof sowie zwischen Pfarrer und Gemeinde hat sich in der katholischen Kirche inzwischen geändert", erinnerte sich der Weihbischof. Inzwischen gibt es in den Gemeinderäten auch eine Vertretung der Laien in der Kirchengemeinde. "Wir haben uns bei den Protestanten einiges abgeguckt", gibt Kleinermeilert zu.

Auch die liturgische Erneue-rung, nach der nun der Gottesdienst auf deutsch gehalten wird, hat Weihbischof Kleinermeilert in seiner Amtszeit mit verfolgt.

Beim Pontifikalamt im Trierer Dom erinnerte Bischof Marx daran, dass es durch den Glauben auch mit 75 Jahren immer wieder einen Neubeginn gibt. Alle Wege müssten auf Jesus Christus zugehen. "Er muss im Mittelpunkt stehen, nicht wir, nicht wir Bischöfe und auch nicht die Programme der Kirche", sagte Marx.

Nach dem Gottesdienst hatten die Besucher Gelegenheit, im Kreuzgang des Doms dem Jubilar persönlich gratulieren. Für das Dekanat Saarlouis kam Hans Josef Ney nach Trier, der lange mit dem Weihbischof zusammengearbeitet hat. "Weihbischof Kleinermeilert konnte sehr gut auf Menschen zugehen und wusste immer, wo der Schuh drückt", erklärte Ney. Der Vorsitzende des Katholikenrats, Manfred Thesig, schätzt an Weihbischof Kleinermeilert, dass er im Stillen für die Ökumene gewirkt hat. Er hofft, dass dieser Weg weiter begangen wird. Christian Heckmann vom Bund der Katholischen Jugend dankte dem Weihbischof, der sich in früheren Jahren in der Jugendarbeit engagiert und stets ein offenes Ohr für die Jugend gehabt hatte. "Er war ein sehr beliebter Firmbischof", weiß Heckmann.

Es war ein anstrengenden Tag des Feierns, doch Kleinermeilert, der nie gerne im Rampenlicht stand, freute sich, viele bekannte Gesichter wiederzusehen.

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