Umwelt Abschussbatterien in den Trierer Weinbergen

Trier · Der Müll nach dem Silvesterfeuerwerk ärgert Spaziergänger und Landwirte. Verursacher sind dafür haftbar.

 Im Weinberg bei Trier-Olewig liegen die Reste eines privaten Silvesterfeuerwerks. Den Verursachern droht dafür ein Bußgeldbescheid.

Im Weinberg bei Trier-Olewig liegen die Reste eines privaten Silvesterfeuerwerks. Den Verursachern droht dafür ein Bußgeldbescheid.

Foto: Rainer Neubert

Die Weinberge in Trier-Olewig sind bei Spaziergängern beliebt. In den Tagen nach dem Silvesterfeuerwerk ist der Spaßfaktor dabei allerdings eingeschränkt. „Das ist eine echte Schweinerei“, empört sich zum Beispiel ein junger Mann, der von seiner Lieblingsbank regelmäßig den Blick über das Tal bis zum Markusberg genießt. Jede Menge Reste diverser privater Absch(l)ussorgien machen den Weg aber derzeit zu einer kleinen Müllhalde.

„Unsere Leute von der Stadtreinigung sind für den übrig gebliebenen Dreck auf öffentlichen Straßen und Plätzen zuständig“, sagt Ernst Mettlach, Pressesprecher der Stadt Trier. „Die Grünanlagen werden in der Regel vom Grünflächenamt sauber gehalten.“ Und die Weinbergs- und Feldwege? „Hier muss jeder, der Dreck verursacht, diesen auch beseitigen. Alles andere stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann entsprechens geahndet werden.“

Wer genau wissen will, wie das in Trier geregelt ist, kann Einzelheiten in der Gefahrenabwehrverordnung der Stadt nachlesen. Dort steht auch, dass insbesondere Tierkot, Getränkedosen, Verpackungen und Speisereste als Abfall gelten, der aus Wegen, Wiesen, Feldern und Weinbergen selbst entsorgt werden muss. Geschieht das nicht, bringt vom Wind verwehter Müll insbesondere die Winzer zur Weißglut, die Tüten, Dosen und Plastikteile aus den Weinbergsreihen klauben müssen.

Die zusätzliche Abfallmenge nach der Silvesternacht sei in Trier in etwa so groß gewesen wie im Vorjahr, bilanziert die Stadtreinigung. 15 Kubikmeter Müll, das entspricht dem Inhalt von mehr als 60 großen Mülltonnen, seien bis Donnerstag eingesammelt worden. Sonderschichten wurden dafür nicht gefahren. „Die Mitarbeiter der Stadtreinigung entfernen im Rahmen der normalen Schichten zunächst den groben Dreck“, erläutert Ernst Mettlach. „Danach wird dort sauber gemacht, wo es noch notwendig ist.“ Auffallend sei die Zunahme von großen Feuerwerksbatterien, wie sie auch oberhalb von Olewig darauf warten, im Winterregen zu zerfallen oder von Zeitgenossen entsorgt zu werden, die ihre Spazierwege selbst sauber halten. „Ich würde das ja auch mitnehmen“, sagt der junge Mann auf der Lieblingsbank. „Aber die Teile sind so groß und schwer. Das ist nur mit dem Auto möglich.“

Und wie ist die Situation im Kreis Trier-Saarburg? In den Gemeinden gibt es nichts Vergleichbares zur Trierer Stadtreinigung. In der Regel kümmern sich dort Gemeindearbeiter um das besondere Müllproblem. Ansonsten gilt die Kehrpflicht der Bewohner vor ihren Grundstücken. Auf Feldern und in Weinbergen gibt es allerdings keine Unterschiede zwischen dem Kreis und der Stadt Trier.

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