Action, pralle Sonne und nackte Menschen auf der Leinwand

Trier · Die zweiteilige Filmschau "Trash meets Science" widmet sich der Frage, wie viel historischer Ernst im Sandalenfilm liegt - und wird ergänzt von einer knallbunten, ganz unernsten Aktion: "Herkules" wütet heute Abend im Rheinischen Landesmuseum.

Trier. (fgg) Passender könnte das Ambiente kaum sein: Im Rheinischen Landesmuseum in der ehemaligen Hauptstadt des römischen Imperiums läuft mit "Herkules - Der stärkste Mann der Welt" am heutigen Montagabend der zweite Teil einer kleinen Filmschau zu Monumentalfilmen: Der italienische Streifen aus dem Jahr 1964 erzählt die Geschichte, wie der Titelheld die braven Bürger von Mykene im Kampf gegen einen tyrannischen Königsmörder verteidigt. Der Film, den das Lexikon des internationalen Films einen "harmlos-bunten Kolossalfilm" nennt, beendet eine kurze Werkschau unter dem Motto "Trash meets Science". Im Dezember wurde "Troja" von Wolfgang Petersen vorgeführt. Filmfan und "40-Ufer"-Macher Ralf Kotschka und der "Cineasta"-Filmclub der Universität organisieren die Reihe in Zusammenarbeit mit Eckart Köhne, dem Leiter des Rheinischen Landesmuseums.

"Ich fand das sofort eine tolle Idee", sagt er. "Ich habe selbst ein gewisses Faible für diese Filme, von denen ich auch so einige zu Hause habe: Es ist faszinierend zu sehen, wie man versucht hat, antike Stoffe massentauglich zu machen." Heute Abend hält Köhne vor dem Film eine kleine Einführung. "Ich versuche, ein wenig zu erklären, was auf historischen Fakten beruht und wo der reine Sandalenfilm durchkommt." Dass bei aller wissenschaftlichen Präzision auch der Spaß nicht zu kurz kommt, dafür wird auch Ralf Kotschka sorgen, der einige Worte zu den Historienschinken an sich verlieren wird. "Es gab ja Hunderte von diesen Filmen. Da gab es einige sehr teure und unzählige sehr billige Filme darunter. Und dabei bot der Anspruch, die archaische Antike darzustellen, ja auch viele günstige Gelegenheiten, richtig schöne Action und halbnackte Menschen in der prallen Sonne zu zeigen."

"Herkules - der stärkste Mann der Welt" von Alberto de Martini, Italien, 1964, 75 Minuten, Einlass: 19.30 Uhr, Rheinisches Landesmuseum an den Kaiserthermen.

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