Am Elternvotum vorbei

Zur Berichterstattung über die geplante Integrierte Gesamtschule in Trier:

Endlich haben auch die Schulentwicklungsplaner in Trier begriffen, dass - wie von der Kultusministerin propagiert - längeres gemeinsames Lernen in einer Gesamtschule verwirklicht werden kann, und eine Integrierte Gesamtschule (IGS) geplant. Allerdings haben sie anscheinend noch nicht begriffen, dass davon auch Schüler und Eltern betroffen sind.

Wie sonst ist zu erklären, dass an dem eindeutigen Elternvotum - nämlich eine für ihre Kinder gut erreichbare IGS am ehemaligen TGT-Gelände - vorbei geplant wird, und das mit der Argumentation, "dass sich die beiden beteiligten Schulen gar nicht um eine Gesamtschule beworben hatten".

Ist den Verantwortlichen nicht klar, dass eine Gesamtschule von unten aufbauend mit der fünften Klasse beginnt, in dieser Klassenstufe Lehrer aller Schularten unterrichten und dass nicht automatisch das Kollegium einer Hauptschule oder/und Realschule das Kollegium der neuen Gesamtschule ist und die Schulleitung nicht automatisch Schulleitung der neuen IGS wird?

Es gibt in Trier viele Kollegen, die an einer Gesamtschule arbeiten möchten, die hoch motiviert, engagiert und innovativ sind. Nur so kann ein "Rückhalt vor Ort" entstehen.

164 von 777 befragten Eltern wünschen für ihr Kind eine Gesamtschule in der Innenstadt. Nur 37 haben als Schulstandort den Wolfsberg gewählt. Oder ist das vielleicht der Entscheidungsgrund für die Schulentwicklungsplaner, dass sie einen Schulstandort wählen, der von den Betroffenen nicht akzeptiert wird und somit das über uns schwebende Damoklesschwert einer IGS letztendlich doch noch abgewendet werden kann?

Hildegard Muriel, Trier, Initiative "Eine Schule für alle"

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