An einem Strang ziehen

Eine Partnerschaft, von der alle Beteiligten profitieren sollen: Die Leiter dreier Schulen unterzeichneten zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg einen Kooperationsvertrag. Er soll Schülern frühzeitigen Einblick in das Handwerk ermöglichen und gleichzeitig qualifizierten Nachwuchs im Handwerk sichern.

 Fast wie in Berlin: Festliche und offizielle Vertragsunterzeichnung mit Josef Linden, Herbert Tschickardt, Monika Berg und Rudolf Funken (von links).TV-Foto: Gabriela Böhm

Fast wie in Berlin: Festliche und offizielle Vertragsunterzeichnung mit Josef Linden, Herbert Tschickardt, Monika Berg und Rudolf Funken (von links).TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. (gsb) Das Handwerk hat Probleme, qualifizierten Nachwuchs zu finden. Gleichzeitig ist die Phase der Berufsorientierung für junge Menschen eine sehr wichtige Zeit, in der sie Unterstützung und Einblick in die Praxis brauchen. Das sind zwei von mehreren Gründen, warum jetzt die Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg mit der Robert-Schuman-Realschule, der Ludwig-Simon-Realschule und der Grund- und Regionale Schule Waldrach einen offiziellen Kooperationsvertrag geschlossen hat. Das Projekt "Schulpartnerschaft" solle der Berufsorientierung von jungen Menschen dienen, sagte Kreishandwerksmeister Herbert Tschickardt. "Die positive Entwicklung des Handwerks und seine Wettbewerbsfähigkeit hängen entscheidend davon ab, qualifizierte junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung zu gewinnen".

Von dem Projekt profitieren Handwerk, Kunden, die Region



Vor dem Hintergrund zurückgehender Schülerzahlen müsse die Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Schule und Eltern gestärkt werden. Bei dem Kooperationsvertrag geht es um eine langfristige Vernetzung von Schule und Handwerk. Es sollen Beratungen und Informationen angeboten werden. Zudem soll die Kreishandwerkerschaft Betriebspraktika und Ausbildungsstellen vermitteln, Betriebsbesichtigungen durchführen und Elternabende anbieten. Teil der Angebote ist das Projekt "Meister im Unterricht". Geplant ist, die Partnerschaft flächendeckend in der Region Trier einzurichten. Die erste Vertragsunterzeichnung gab es Anfang Februar mit den Haupt- und Realschulen in Saarburg.

Tschickardt dankte dem ehemaligen Oberbürgermeister Helmut Schröer, der das Projekt maßgeblich angestoßen hat. Triers Stadtoberhaupt Klaus Jensen lobte die Kooperation, von der die Schulen, die Schüler, das Handwerk, die Kunden und letztlich die ganze Region profitiere. Auch die Schulleiter Monika Berg, Rudolf Funken und Josef Linden äußerten positive Erwartungen. Wie wichtig eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Beruf ist, zeigten die Ausführungen von Obermeister Helmut Gosert. Das Leistungspotenzial der Jugendlichen entspreche oft nicht den Anforderungen der Betriebe. Er vermisse ein Wertesystem und bürgerliche Tugenden bei Jugendlichen.

Die Pauschalkritik, die ausdrücklich nicht den anwesenden Schülern galt, wäre auch nicht gerechtfertigt gewesen: Sowohl die Big-Band als auch der Chor der Ludwig-Simon-Realschule zeigten engagierte Auftritte, die dem rund zweistündigen Festakt mit formeller Vertragsunterzeichnung jugendliches Flair gaben.Extra Handwerk in der Region: In der Region Trier arbeiten 42 420 Menschen im Handwerk. Rund 4 555 Auszubildende lernen derzeit in der Region Trier einen Handwerksberuf. Jährlich werden über 1500 neue Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt. (gsb)

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