Atomkraftgegner gegen Weiterbetrieb deutscher Reaktoren

Trier · "Fukushima ist überall - AKWs jetzt abschalten" haben sich auch Trierer Atomkraftgegner auf die Fahnen geschrieben. Trotz klirrender Kälte haben Dutzende von ihnen in der Trierer Innenstadt am Pranger auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht.

Trier. Demonstration am Pranger: Die Trierer Atomkraftgegner haben nicht allein auf der Straße gestanden. In bundesweit 140 Orten gab es zur gleichen Zeit ähnliche Aktionen unter dem Motto "Fukushima ist überall - AKWs jetzt abschalten".
"Wir haben diesen Termin gewählt, weil die japanische Anti-Atom-Bewegung eine Großdemonstration in Tokio und weitere Proteste an AKW-Standorten durchführte", erklären die Mitglieder des Antiatomnetzes Trier. "Ganz bewusst finden diese Proteste in Japan nicht am 11. März, sondern einen Monat früher statt, denn im März wird dort die Trauer um die Opfer des Tsunamis im Mittelpunkt stehen und nicht die Atompolitik."
Die Mahnwache sollte die Verbundenheit mit den Protesten in Japan zeigen und gleichzeitig die hiesige Bevölkerung daran erinnern, dass auch in Deutschland noch neun Atomkraftwerke in Betrieb sind - die meisten davon noch für zehn Jahre. "Jeden Tag kann auch in einem deutschen AKW oder in Cattenom der Super-Gau eintreten", sagt Simon Kiebel. "Wir fordern, dass diese Reaktoren vor einer möglichen Katastrophe abgeschaltet werden und nicht erst hinterher."
11. März: Proteste in Cattenom


Mit den Aktionen in ganz Deutschland will die Anti-Atom-Bewegung nicht nur an die Reaktorkatastrophe in Fukushima erinnern und die Forderungen bezüglich deutscher Reaktoren ins Gespräch bringen, sondern auch auf die nächsten großen Demonstrationen hinweisen: Umweltverbände und örtliche Bürgerinitiativen rufen dazu auf, am Sonntag, 11. März, an sechs Atom-Standorten bundesweit auf die Straße zu gehen: an den Atomkraftwerken in Brokdorf, Gund remmingen und Neckarwestheim, der Urananreicherungsanlage Gronau, in Hannover und mit einer 77 Kilometer langen Lichterkette von Braunschweig über das marode Atommüll-Lager Asse bis zum Schacht Konrad in Salzgitter.
In der Region wird es zudem in Schengen Proteste gegen Cattenom geben
"Die Anti-Atom-Bewegung hat im letzten Jahr mit dem Aus für acht Reaktoren viel erreicht. Jetzt streiten wir für die noch ausstehende zweite Hälfte des Atomausstiegs", hat sich das Antiatomnetz auf die Fahnen geschrieben. "Wir laden alle Menschen ein, aktiv zu bleiben und am 11. März mit nach Neckarwestheim oder Schengen zu fahren." red
Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter der Adresse www.antiatomnetz.blog.de

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