Trier. Mütter sitzen mit ihren Kleinkindern auf dem Boden in einem Kreis. Rechts ein Planschbecken mit bunten Bällen aus Plastik. Sie singen Lieder auf Deutsch. Wenn sich die Mütter aber unterhalten, dann auf Englisch.
Dies ist die internationale Eltern-Kind-Gruppe, die sich jeden Freitagvormittag in der katholischen Familienbildungsstätte Trier trifft. Hier begegnen sich Natascha aus Russland, Alyssa aus den USA oder Chenni aus Taiwan, Mütter mit Kindern im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren. "Viele von uns haben deutsche Ehemänner, aber es ist auch schön, andere Frauen mit Migrationshintergrund kennenzulernen", sagt Chenni Chen (31). Seit einem Jahr lebt sie in Deutschland und seit einem halben Jahr kommt sie regelmäßig in die offene Gruppe.
Jetzt ist die katholische Familienbildungsstätte mit ihrer internationalen Eltern-Kind Gruppe als "Ort der Vielfalt" ausgezeichnet worden. Im Frühsommer hat Leiterin Birgit Pallien den Bewerbungsbogen ausgefüllt. Das sei gar nicht so leicht gewesen "Wir leben hier Inklusion und ich musste erst einmal richtig nachdenken, in welchen Gruppen Menschen mit ausländischen Wurzeln sind. So selbstverständlich ist das für uns hier schon", erinnert sich Pallien.
Im Rahmen des Bundesprogrammes "Vielfalt tut gut" wurden die Stadt Trier und der Landkreis Trier Saarburg schon 2007 als "Ort der Vielfalt" ausgezeichnet. Die Auszeichnung steht für Vielfalt, Toleranz und Demokratie. Ein Netzwerk setzt diese Inhalte um und hat in ganz Trier bisher 18 Einrichtungen ausgezeichnet. "Wir wollen zeigen, wie Vielfalt bei uns in der Region gelebt wird", sagt Uta Hemmerich-Bukowski, die die Auszeichnung verleiht.