Trier. Dass er mal Priester wird, das war Heiko Marquardsen (26) nicht in die Wiege gelegt. Der gebürtige Trierer, der seine ersten Lebensjahre in der Pfarrei St. Paulin verbrachte, später aber mit seinen Eltern nach Konz-Oberemmel umzog, strebte nach dem Abitur eigentlich das Lehramt an. Geschichte wollte er studieren, doch bei der Wahl des zweiten Faches tat er sich schwer. "Es war meine Mutter, die mir zu Theologie als Zweitfach riet", erinnert er sich. Also nahm er das Studium auf, merkte dann aber rasch, dass Geschichte nicht wirklich sein Ding war.
Fortan konzentrierte er sich ganz auf die Theologie, "aber die Überlegung Priester zu werden, die stellte sich mir da noch nicht wirklich." Zwar tauchte der Gedanke immer wieder mal auf, wurde aber auch immer wieder verdrängt.
Doch dann, im achten Semester, fiel die Entscheidung. "Die Studien hatten mir neue Erfahrungen und Einblicke beschert, hatten mich innerlich reifen lassen", sagt der 26-Jährige. Also bewarb er sich am Bischöflichen Priesterseminar und wurde auch prompt angenommen.
Dass das Leben nicht immer gradlinig zum Ziel führt, hat Marquardsen auch bei seinen beiden Mitbrüdern erlebt. Carsten Scher (36) aus Püttlingen studierte erst Wirtschaftslogistik und arbeitete einige Jahre im Einkauf eines Saarbrücker Unternehmens, ehe er seinem Leben mit dem Theologiestudium eine neue Richtung gab. Auch Thomas Schneeberger (41) aus Bonn Bad Godesberg hatte ursprünglich eine ganz andere berufliche Laufbahn eingeschlagen: Er arbeitete vor seinem Theologiestudium als Staatsanwalt.
Bis zu ihrer Priesterweihe in sieben Monaten werden die drei Diakone in ihren bisherigen Pfarreien tätig sein und die dortigen Pfarrer in ihrer Arbeit unterstützen: Carsten Scher in der Pfarreiengemeinschaft Gillenfeld, Heiko Marquardsen in der Pfarrei St. Marien in Neunkirchen und Thomas Schneeberger in der Pfarreiengemeinschaft St. Johann in Saarbrücken.