Autobahn nach Gefahrgutlaster-Unfall gesperrt

Schweich/Föhren · Ein mit Wasserstoff beladener Sattelzug ist am Ostersonntag kurz nach Mittag auf der Autobahn 1 zwischen Schweich und Föhren von der Straße abgekommen und umgekippt. Wegen der schwierigen Bergung war die Autobahn teilweise komplett gesperrt.

 Von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt: Mehrere Stunden dauert die Bergung des am Ostersonntag kurz hinter der Autobahn-Anschlussstelle Schweich verunglückten Tanklastwagens. TV-Foto: Agentur siko

Von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt: Mehrere Stunden dauert die Bergung des am Ostersonntag kurz hinter der Autobahn-Anschlussstelle Schweich verunglückten Tanklastwagens. TV-Foto: Agentur siko

Schweich/Föhren. Alexander Loskyll, Wehrleiter der Verbandsgemeinde (VG) Schweich, hat in mehr als 20 Jahren als Feuerwehrmann schon einiges erlebt, aber einen Einsatz, bei dem es um Wasserstoff (siehe Extra) ging, hatte er noch nicht - bis Ostersonntag.
Gegen Mittag war ein mit Wasserstoff beladener Tanklastzug auf der Autobahn 1 zwischen Schweich und Föhren aus bislang noch ungeklärter Ursache von der Straße abgekommen, hatte die Leitplanken durchbrochen und war dann rund sechs Meter neben der Fahrbahn auf die rechte Seite gekippt. Der leicht verletzte Fahrer des Gefahrguttransporters wurde zur Beobachtung in ein Trierer Krankenhaus gebracht.

Kein alltäglicher Einsatz: Auch für Loskyll begann "ein nicht alltäglicher Einsatz", bei dem neben der Berufsfeuerwehr Trier laut Wehrleiter auch die Wehren aus Schweich, Issel, Bekond und Riol beteiligt waren. Die Bergung des mit neun Einzeltanks ausgerüsteten Lastwagens gestaltete sich nach Angaben der Autobahnpolizei in Schweich schwierig und zeitaufwendig.

Ventile nicht beschädigt: Da die Tanks laut Mitteilung der Autobahnpolizei in Schweich nur teilweise - insgesamt rund 1500 Liter Wasserstoff - beladen waren und die Ventile besonders gesichert waren, wurden sie nicht beschädigt.
Aus dem Tanklaster wurde bis in den Abend hinein der Wasserstoff mit Spezialvorrichtungen kontrolliert in die Luft abgelassen, dabei habe es "keine Gefahr für Mensch oder Natur" gegeben, sagt der VG-Wehrleiter. Anschließend wurden die Wasserstoff-Tanks von einer Spezialfirma gesäubert.
Während der Säuberung der Tanks und der Bergung des auf der Seite liegenden Sattelzugs war die Autobahn zunächst bis 21.30 Uhr einspurig und anschließend bis zum Ende des Einsatzes um 1.15 Uhr komplett gesperrt worden.
Der Verkehr in Richtung Koblenz wurde über die Anschlussstellen Schweich und Föhren umgeleitet. Der Gesamtschaden wird von der Polizei vorerst auf etwa 100 00 Euro geschätzt. Im Einsatz waren neben den Wehren das DRK, die Autobahnmeisterei Wittlich sowie Spezialisten zur Bergung und von der Spedition.
Extra

Wasserstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas und nicht ohne Gefahrenpotenzial. Denn Wasserstoff ist leicht entzündlich und kann mit Luft gemischt explosionsartig verbrennen. Deshalb war nach dem Unfall mit dem Tanktransporter besondere Vorsicht geboten. Der Wasserstoff wurde von Spezialisten kontrolliert abgelassen. sts

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