Bahn macht neues Angebot für Fernzüge - Wird Trier doch nicht abgehängt?

Trier/Saarbrücken · Möglicherweise besteht noch Hoffnung, die beiden verbliebenen Fernzugverbindungen von und nach Trier zu erhalten. Angeblich macht die Bahn dem Land ein neues Angebot. Der Fernverkehr in der Region soll eigentlich eingestellt werden.

Wenn sich heute in Saarbrücken die Spitze der Deutschen Bahn mit Politikern aus dem Saarland und aus Rheinland-Pfalz trifft, wird es nach TV-Informationen wohl auch um den möglichen Erhalt des Fernverkehrs in der Region gehen. Offiziell steht bei dem Bahngipfel, zu dem angeblich auch Bahnchef Rüdiger Grube kommen soll, in den Räumen der Saarbrücker Bahnverwaltung die Verbesserung des Fernverkehrsangebots im Saarland auf der Agenda. Doch auf Initiative des Trierer CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster und der CDU-Landesgruppe im Bundestag wird sich der Gipfel auch mit der Situation in der Region beschäftigen. Die Parlamentarier hatten kürzlich ein Treffen mit Bahnchef Grube, bei dem das geplante Aus der Fernverkehrsverbindungen von und nach Trier Ende 2014 angesprochen wurde.Millionenschweres Defizit


Die Bahn stellt die beiden einzigen Intercity-(IC)-Verbindungen Richtung Köln/Ruhrgebiet und zurück wegen Unwirtschaftlichkeit ein. Angeblich beläuft sich das jährliche Defizit der Fernverkehrszüge an der Mosel auf mehrere Millionen Euro. Die Bahn verweist auf das verbesserte Nahverkehrsangebot zwischen Trier und Koblenz parallel zu den Fernzügen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen noch zusätzliche Regionalzüge auf der Strecke fahren. Damit werde der Fernverkehr überflüssig, argumentierte die Bahn. Sie hatte dem Land, das für den Nahverkehr zuständig ist, angeboten, den bestehenden Fernverkehr zu erhalten und in den Nahverkehr zu integrieren. Die IC-Züge könnten dann zwischen Trier und Koblenz mit den günstigeren Nahverkehrs-Tickets genutzt werden. Sechs Millionen Euro wollte die Bahn vom Land als Ausgleich. Die Landesregierung winkte ab. Begründung: Fernverkehr sei Aufgabe des Bundes.

Nun könnte es sein, dass die Bahn heute in Saarbrücken dem Land ein günstigeres Angebot macht, um die bestehenden Fernverbindungen zu erhalten. Statt sechs Millionen Euro soll die Bahn dafür angeblich nur zwei Millionen Euro verlangen. Solche sogenannten Integrationskonzepte gibt es bereits in Niedersachsen, Thüringen und in Baden-Württemberg. So soll ab Dezember 2017 auf der Strecke zwischen Stuttgart und Singen dadurch statt bisher alle zwei Stunden dann stündlich ein IC fahren.

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