Bahnverbindungen

Zum Bericht "Bundesverkehrsminister: Fernverkehr in Trier ist unrentabel" (TV vom 10. Januar):

Das Ministerium argumentiert, der bevorstehende Wegfall von Intercity-Zügen zwischen Trier und Koblenz, beziehungsweise Köln bedeute für die Bahnreisenden der Region keinen Nachteil. Denn die Zugverbindungen des regionalen Schienenverkehrs würden zum Ausgleich verbessert, die Fahrzeiten durch Regionalzüge seien nicht länger als die der Fernzüge. Der Schienenfernverkehr ab/bis Luxemburg/Trier werde durch den Ausgleich überflüssig. Des Weiteren sei eine wirtschaftliche Auslastung der Fernzüge aus Sicht der Deutsche Bahn AG (DB) nicht gegeben. Mit Verlaub: Die Vertreter des Ministeriums sollten auch persönlich einmal den Umsteigebahnhof in Koblenz testen, bevor sie solche widersprüchlichen Aussagen zur Relation von Regional- und Fernverkehrszügen machen. Unzweifelhaft kommt es durch den Wegfall von Fernverkehrszügen ohne Umsteigen in Koblenz zu einer Verschlechterung der Situation für die Reisenden. Bahnreisende der Region Trier müssen ein Randgleis des Hauptbahnhofs Koblenz nutzen, ohne eine Rolltreppe zu einem Wechsel an die zentral gelegenen Bahngleise des dortigen Fernverkehrs. Jedes Umsteigen bedeutet für Bahnreisende ein zusätzliches Verspätungsrisiko, für Reisende mit Gepäck erfolgt das Umsteigen noch einmal unter erschwerten Bedingungen. Insbesondere Menschen mit Behinderung haben größere Umwege über einen weit entfernt liegenden Aufzug zwischen den Ebenen des Bahnhofs zurückzulegen. Wenn das Ministerium beziehungsweise die Deutsche Bahn Fernverkehrszüge auf der Moselstrecke für unwirtschaftlich halten, dann werden vermehrte Regionalzüge mit schlechten Umsteigebedingungen kaum mit größerer Wirtschaftlichkeit fahren können. Der Bund beziehungsweise die Deutsche Bahn wollen sich offenbar durch den Wegfall von Fernverkehrszügen finanziell entlasten, während das Land Rheinland-Pfalz und die Bahnreisenden zusätzlich belastet werden. Übrigens: Wo bleibt ein Beitrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster, der vor der Wahl seinen Einsatz zugunsten des Erhalts der Fernverkehrszüge versprochen hatte und auch deshalb mit Mehrheit wieder in den Bundestag gewählt wurde? Dieter Hardes, Trier

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