Baugebiet Castel Feuvrier: Archäologe widerspricht Architekt

Trier · Die archäologischen Grabungen auf dem Areal Castel Feuvrier hätten nicht länger als geplant gedauert, betont Grabungsleiter Joachim Hupe. Architekt Manfred Müller hatte zuvor erklärt, die Untersuchungen des Landesmuseums hätten dazu beigetragen, dass sich der Baustart verzögert.

Trier. Mehrere Mehrfamilienwohnhäuser mit insgesamt rund 140 Wohnungen, ein Hotel und Gewerbeflächen sind für das ehemalige französischen Militärareal Castel Feuvrier zwischen Nordbad und Jugendherberge geplant. Seit 2011 gehört das Gelände der Projektgesellschaft Porta Nova GmbH, Investor ist der luxemburgische Konzern Wagner Group. Warum die Bauarbeiten immer noch nicht begonnen haben, hatte der von der Porta Nova GmbH mit der Planung und Durchführung beauftragte Trierer Architekt Manfred Müller Anfang August im Gespräch mit dem TV unter anderem damit begründet, dass "die Grabungen des Landesmuseums länger gedauert haben als geplant" (TV-Bericht "Im Herbst soll's am Moselufer losgehen" vom 13. August).
Joachim Hupe, Grabungsleiter am Trierer Landesmuseum, widerspricht. Frühzeitig - bereits im September 2013 - habe die Denkmalfachbehörde archäologische Belange gegenüber dem Bauträger und dem Architektenbüro Müller geltend gemacht. Am 12. Dezember 2014 sei zwischen dem Bauträger und der archäologischen Denkmalpflege vertraglich eine Grabungszeit zwischen Februar und September 2015 vereinbart worden. "Nach Abschluss der achtmonatigen archäologischen Untersuchungen wurde die Fläche vereinbarungsgemäß zum 1. Oktober 2015 zur Bebauung freigegeben. Von einer unerwarteten Verlängerung der Ausgrabungen kann daher keine Rede sein", erklärte Hupe am Dienstag.
Den Bauantrag hatten das Architekturbüro Müller beziehungsweise die Porta Nova GmbH Anfang Dezember 2015 bei der Stadtverwaltung eingereicht. Eine Genehmigung liegt noch nicht vor. woc

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