Bewährung widerrufen: Doerfert bleibt wohl bis 2019 im Gefängnis

Trier · Der ehemalige Trierer Gesundheitsmanager Hans-Joachim Doerfert bleibt voraussichtlich bis Ende 2019 im Gefängnis. Der Grund: Eine Bewährung Doerferts wurde widerrufen. Eine Chance hat der 69-Jährige aber noch.

Für den seit Ende Februar in der Trierer Justizvollzugsanstalt einsitzenden Hans-Joachim Doerfert kommt es knüppeldick: Zu den anderthalb Jahren, die der Rentner wegen einer Verurteilung im vergangenen Jahr absitzen muss, kommen nun weitere fünf Jahre hinzu. Das bestätigte der Direktor des Amtsgerichts Diez, Eckhard Krahn, auf Anfrage unserer Zeitung. In Diez sitzt die Strafvollstreckungskammer, die über den Widerruf der Bewährung Doerferts zu entscheiden hatte.

Der ehemalige Chef des katholischen Trierer Gesundheitskonzerns ctt war 2005 vorzeitig aus dem Diezer Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Untreue und Bestechlichkeit eine zehneinhalbjährige Haftstrafe verbüßte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Doerfert etwa die Hälfte der Strafe abgesessen.

Im vergangenen Jahr verurteilte das Koblenzer Landgericht den gebürtigen Saarländer wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und Untreue. Hintergrund war Doerferts Engagement nach der Freilassung bei zwei Trierer Gesundheitsunternehmen, die in die Pleite schlitterten.

Ende Februar trat der 69-Jährige die Gefängnisstrafe in Trier an , lag allerdings mehrere Wochen im Wittlicher Gefängniskrankenhaus. Muss Doerfert nach dem jetzt ergangenen Widerruf der Bewährung die komplette Strafe absitzen, käme er erst Ende 2019 wieder auf freien Fuß. Dann wäre er 75.

Allerdings läuft noch eine Verfassungsbeschwerde seines Verteidigers Paul Greinert. Zudem könnte der einst umtriebige Gesundheitsmanager und Ex-Präsident des Fußballvereins Eintracht Trier noch ein Gnadengesuch bei der Staatsanwaltschaft stellen. "Aber es wird schwierig", sagt sein Anwalt.

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