Biewerer Vereine zahlen für Pfarrheim

Im Streit um die Zukunft des Biewerer Pfarrheims haben sich Kirchengemeinde und Ortsvereine auf eine Lösung verständigt: Bei der Sitzung des Verwaltungsrats der Biewerer Jakobusgemeinde am Dienstagabend vereinbarten die Beteiligten, dass sich sowohl kirchliche als auch nichtkirchliche Nutzer in Zukunft an den Unterhaltskosten beteiligen. In diesem Jahr müssen die Vereine einen Betrag von rund 3000 Euro aufbringen.

 Damit das Pfarrheim in Biewer erhalten bleibt, beteiligen sich die Nutzer in Zukunft an den Kosten. Im Gegenzug sagt ihnen die Kirchengemeinde Unterstützung zu. TV-Foto: Kim Björn Becker

Damit das Pfarrheim in Biewer erhalten bleibt, beteiligen sich die Nutzer in Zukunft an den Kosten. Im Gegenzug sagt ihnen die Kirchengemeinde Unterstützung zu. TV-Foto: Kim Björn Becker

Trier-Biewer. Am Ende hatte die Kirchengemeinde den längeren Hebel - und konnte auf die Zahlen im Haushaltsplan verweisen: Die Biewerer Vereine haben sich bereiterklärt, sich an den Kosten des Pfarrheims zu beteiligen.
Der Anteil, den jeder Verein beisteuert, ergibt sich aus der jährlichen, durchschnittlichen Nutzung des Pfarrheims. Die nichtkirchlichen Vereine müssen demnach zusammen etwa 1400 Euro aufbringen, die kirchlichen Nutzer 1250 Euro. Auf den Biewerer Musikverein etwa entfällt so beispielsweise ein Jahresbeitrag von etwa 550 Euro. Darüber hinaus kommt die Kirchengemeinde den Ortsvereinen entgegen: Bei einigen Gottesdiensten wird in Zukunft eigens eine Kollekte für das Biewerer Pfarrheim erhoben. Diese Einnahmen (Mitte Januar waren bei einer ersten Kollekte bereits rund 100 Euro zusammengekommen) werden auf den Anteil der kirchlichen Nutzer angerechnet, so dass deren Beitrag sich reduziert - oder am Ende ganz aus den Kollekten bestritten werden kann.
Die Kirchengemeinde kam damit der Forderung der beiden Kirchenchöre nach. Sie hatten informierten Kreisen zufolge bei einem Treffen der Ortsvereine in der vergangenen Woche Kritik an dem Plan geübt, dass sie als ehrenamtliche Unterstützer der Kirche in gleichem Maße zur Kasse gebeten werden sollten. Pfarrer Siegmund Pawlicki rief die nichtkirchlichen Nutzer des Pfarrheims dazu auf, ihren Anteil an der Finanzierung des Pfarrheims durch Spenden zu reduzieren.
Die Gemeinde verfügt über ein Spendenkonto, auf das Unterstützer der Ortsvereine einzahlen können. Gehe eine Spende mit dem Vermerk "Pfarrheim Biewer" ein, so werde dieser Betrag auf den Anteil angerechnet, den die nichtkirchlichen Vereine zahlen müssen, sagte Carsten Pfennig, Vorsitzender des Biewerer Musikvereins Lyra. Siegmund Pawlicki, der dem Verwaltungsrat vorsteht, zeigte sich nach der Sitzung zufrieden mit dem getroffenen Kompromiss. Er sei optimistisch, dass das Pfarrheim auf diesem Weg finanziert werden könne. "Es ist ein wichtiger Ort für den Stadtteil, deshalb wollen wir um den Erhalt kämpfen", sagte er dem TV.
Unmittelbar zuvor hatte er die Biewerer Gemeindemitglieder über einen Beitrag im Pfarrbrief um Entschuldigung gebeten. Seine Äußerungen gegenüber unserer Zeitung müsse er "mit Bedauern zurücknehmen", sie seien seiner "Unbeholfenheit und Angst geschuldet" gewesen. Im Dezember hatte Pawlicki gesagt, er benötige "3000 Euro Cash", und gedroht, das Pfarrheim notfalls zu schließen. Die Äußerungen wurden vielfach teils heftig kritisiert, zuletzt bei der Sitzung des Biewerer Ortsbeirats am Montag. Vereinsvertreter äußerten sich nach der Sitzung ebenfalls positiv. "Wir sind mit der Lösung ganz zufrieden", sagte Carsten Pfennig. "Auch die Entschuldigung des Pastors kam bei den Vereinen gut an", sagte Ortsvorsteher Gerd Kirsch. kbb

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