Bitburger Straße: Kein zeitlicher Puffer

Trier · Der Trierer Berg wird von Juni bis Jahresende zur Megabaustelle. Die Napoleonsbrücke wird saniert, die Fahrbahn verbreitert, Geh- und Radwege sowie Versorgungsleitungen erneuert.

 Auf rund 70 Metern Länge muss ein Teil dieses Sandsteinfelsens an der Bitburgerstraße 70 abgesprengt und weggefräst werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Auf rund 70 Metern Länge muss ein Teil dieses Sandsteinfelsens an der Bitburgerstraße 70 abgesprengt und weggefräst werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

"Unsere ganze Kraft wird in dieses Projekt fließen", betonte Triers Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani am Freitag bei einem Pressegespräch zur Megabaustelle Bitburger Straße. Außer sonntags sollen täglich mehr als die üblichen acht Arbeitsstunden geleistet werden. Die Stadtwerke wollen sogar rund um die Uhr arbeiten (siehe Extra). Dutzende Bauschritte - von der Herstellung eines Geh- und Radwegs über Felssprengungen, Sanierung von Stützmauern und komplette Erneuerung der Fahrbahndecke - müssen dabei miteinander koordiniert werden. Ein zeitlicher Puffer ist nicht einkalkuliert. "Die Berechnungen sind realistisch - aber sollte etwas Größeres, Unvorhergesehenes passieren, könnte der Zeitplan ins Wanken geraten", sagte Kaes-Torchiani.
Termine: Die Vorarbeiten - ohne Auswirkungen auf den Straßenverkehr - beginnen am 7. Mai. Ab dem 3. Juni ist die Strecke voraussichtlich bis zum 12. August zwischen Fachhochschule und Kaiser-Wilhelm-Brücke voll gesperrt. Fußgänger werden über einen Umweg an der Baustelle vorbeigeleitet. Insgesamt dauern die Arbeiten bis Ende November. Bis dahin ist eine zweite Vollsperrung für wenige Tage notwendig. Um Kunden nicht von der weihnachtlichen Einkaufstour nach Trier abzuschrecken, soll es im Advent definitiv keine Sperrungen geben.
Ausweichstrecken: Die offizielle Umleitung führt über die A 64, B 52 (Ehranger Brücke) und die A 602 nach/von Trier. Mit dem Landesbetrieb Mobilität, der für diese Straßen zuständig ist, ist abgesprochen, dass es gleichzeitig zur Bitburger-Baustelle keine weiteren Arbeiten auf dieser Umleitung geben wird. Für den Fall, dass die offizielle Umleitung zum Beispiel wegen eines Unfalls überbelastet ist, wird der Verkehr über die B 53 über Biewer, Pfalzel und Ehrang geleitet. Entsprechende Umleitungsschilder dafür stehen an der Strecke verdeckt bereit. "Ortskundige werden auch andere Strecken als die offizielle Umleitung fahren", sagt Baudezernentin Kaes-Torchiani. Dass auch enge Schleichwege zum Beispiel über den Markusberg genutzt werden, sei nicht zu verhindern. "Das sind offizielle Straßen, die können wir nicht sperren, wir setzen aber auf die Vernunft der Leute, diese Schleichwege der dortigen Anlieger zuliebe nicht zu nutzen."
Kosten: Ursprünglich war eine Gesamtbausumme von 1,3 Millionen Euro vorgesehen. "Weil aber Arbeiten dazugekommen sind, zum Beispiel die komplette Erneuerung der Fahrbahndecke, wird es wohl teurer", sagt Kaes-Torchiani. Es sind zwei Millionen Euro veranschlagt. Das Land hat Förderung zugesagt. Die Stadt rechnet mit einem Landeszuschuss von rund 1,14 Millionen Euro.Meinung

Bitburger Straße: Kein zeitlicher Puffer
Foto: Birgit Keiser

Es kommt die Zeit des Grauens
Der Weg auf der B.51 nach Trier ist staubedingt oft schwer erträglich. Wenn die Strecke im Sommer wochenlang dicht gemacht wird, dann kommt es auf den Ausweichstrecken zum Chaos - das gilt für Schleichwege wie für die Autobahn Richtung Ehrang, die heute schon zu Stoßzeiten überlastet ist. Für Autofahrer wird das die reinste Tortur. Aber die Strecke am Trierer Berg muss saniert und soll ja auch verbreitert werden, so dass der Verkehr nach der Zeit des Grauens schneller in die Stadt fließen kann. Ob das etwas bringt, sei dahingestellt, sofern man sich nicht dazu entschließt, die zweite Spur den ganzen Berg hinab statt nur für Busse für den gesamten Verkehr freizugeben. Auf die Sperrung freuen kann sich der Einzelhandel in der Südeifel. Denn mit dem Auto nach Trier fährt in dieser Zeit wirklich nur noch der, der es gar nicht vermeiden kann. l.ross@volksfreund.de

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