Briefe gegen die Post

TRIER. (r.n.) Die Bewohner des Mutter-Rosa-Altenzentrums wehren sich gegen die Demontage des Briefkastens durch die Post. Eine Unterschriftenaktion soll die Verantwortlichen umstimmen.

 Protest vor dem Mutter-Rosa-Altenzentrum: Die Senioren wehren sich gegen den Abbau des Briefkastens an ihrer Einrichtung.Foto: Hans Krämer

Protest vor dem Mutter-Rosa-Altenzentrum: Die Senioren wehren sich gegen den Abbau des Briefkastens an ihrer Einrichtung.Foto: Hans Krämer

Der Ärger im Mutter-Rosa-Altenzentrum ist groß. Viele der betagten Seniorinnen und Senioren sind schlecht zu Fuß. Den kurzen Weg zum Briefkasten am Haus nutzten die schreibfreudigen Bewohner häufig. "Oft war der Briefkasten in der Vergangenheit fast überfüllt", sagt Verwaltungsdirektor Willi Kohl. Um so unverständlicher ist es für ihn, dass die Post den Briefkasten abmontierte.Unzureichendes Angebot

Zunächst dachte er noch an ein Versehen und schrieb an die Deutsche Post. Schließlich hatte er in einer Mitarbeiterzeitung der Post zum Thema Briefkastenstandorte gelesen: "An Standorten wie Altenheimen oder Krankenhäusern sind in der Regel auch solche Briefkästen beibehalten worden, die nicht ausgelastet waren." In einem ersten Antwortschreiben wurde dem Verwaltungsdirektor eine weitere Prüfung zugesagt, mit dem Hinweis, dass es nach Auffassung der Post genügend andere Briefkasten in der Nähe des Altenzentrums gibt: "Die nächsten Briefkästen zum Mutter-Rosa-Altenzentrum befinden sich in der Theobaldstraße und in der Maximinstraße und erfüllen damit die Vorgaben der Post-Universaldienstleistungsverordnung. Diese sieht vor, dass Briefkästen so ausreichend vorhanden sein müssen, dass die Kunden in zusammenhängend bebauten Gebieten in der Regel nicht mehr als 1000 Meter zurückzulegen haben, um zu einem Briefkasten zu gelangen."Abschließende Mitteilung

Weder Kohl noch die Bewohner wollten sich damit zufrieden geben, zumal "in den Medien von einer zumutbaren Entfernung von 500 Metern die Rede ist". Was folgte, war jedoch die "abschließende" Mitteilung durch den Kundenservice der Post, dass der Briefkasten nicht wieder angebracht werde. Angeboten wurde allerdings, dass ein Zustellmitarbeiter die Post der gehbehinderten Bewohner abholen könne. Die Seniorinnen und Senioren in der Engelstraße wollen sich mit diesem Bescheid nicht zufrieden geben. Der gewählte Heimbeirat initiierte eine Unterschriftenaktion. Klare Forderung: die Wiederanbringung des Briefkastens. 237 Bewohner des Mutter-Rosa-Altenzentrums haben diese Forderung mit ihrer Unterschrift unterstützt. Die Listen hat die Post inzwischen erhalten, inklusive der Ankündigung, dass die Aktion auf die benachbarten Straßenzüge ausgeweitet wird. Doch der Briefkasten vor dem Altenzentrum lässt weiter auf sich warten.

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