Bundestagswahl 2017: FDP nominiert Adrian Assenmacher zum Direktkandidaten im Wahlkreis Trier

Trier/Saarburg · Einstimmig hat die Wahlkreismitgliederversammlung Trier/Trier-Saarburg der FDP den 27-jährigen Doktoranden Adrian Assenmacher zum Direktkandidaten für die Bundestagswahl 2017 gekürt. Nur acht von knapp 150 Parteimitgliedern nahmen teil.

 FDP-Kreisvorsitzender Tobias Schneider (rechts) gratuliert Adrian Assenmacher zur Wahl zum Direktkandidat im Wahlkreis Trier.

FDP-Kreisvorsitzender Tobias Schneider (rechts) gratuliert Adrian Assenmacher zur Wahl zum Direktkandidat im Wahlkreis Trier.

Foto: Marcus Hormes

Freitagabend im Paulaner Wirtshaus am Zurlaubener Ufer in Trier. Für die Wahlkreismitgliederversammlung der FDP reicht ein Tisch mit acht Stühlen. "Wir fangen schon mal an", entscheidet Tobias Schneider, Vorsitzender des FDP-Kreisverbands Trier und Versammlungsleiter. Nach einigen Formalien wird Adrian Assenmacher wie erwartetals einziger Bewerber für die Funktion als Direktkandidat bei der Bundestagswahl vorgeschlagen.

Bei seiner Ansprache beschreibt der 27-Jährige zunächst seinen Werdegang (siehe Extra). Dann wird es politisch. "Wenn ich Menschen im liberalen Umkreis nach der FDP frage, nennen sie Begriffe wie Freiheit, Individualität, Selbstverwirklichung und Chancengleichheit", zählt Assenmacher auf. "Anderen Menschen fallen hingegen Wörter wie Klientelpolitik, Kapitalismus und sogar soziale Kälte ein." Um an dieser Kluft etwas zu ändern, sei er vor knapp einem Jahr in die FDP eingetreten.

Den liberalen Grundgedanken will er pflegen: "Ich will nicht vorgeschrieben bekommen, in welche Richtung mein Leben geht. Ich will selbst entscheiden und meinen Beitrag als Individuum zur Gesellschaft leisten." Politische Inhalte ordneten sich dem Gedanken unter, für jedes Individuum beste Voraussetzungen zu schaffen. Zum Beispiel mit individuellen Bildungsangeboten und guter Infrastruktur.

Auf Nachfrage eines Parteimitglieds, wie er sein Anliegen weniger "verkopft" erklären könne, formuliert Assenmacher: "Ich möchte aus meinem Leben machen, was ich machen möchte."

Eine weitere Nachfrage bezieht sich darauf, wie die Linie dem "kleinen Handwerker" transparent zu machen sei. Laut Assenmacher öffne die Politik der FDP "Möglichkeiten, auch andere Dinge zu machen. Wir wollen die Angst nehmen, es anzugehen, und Hemmnisse beseitigen."

Damit ist die Diskussion abgeschlossen, und die geheime Wahl folgt. Ergebnis: sieben Ja-Stimmen für Assenmacher, eine Enthaltung. Das bedeutet: 100 Prozent.

Im Wahlkampf will sich der neue Direktkandidat auf die Kernthemen Bildung und Infrastruktur konzentrieren: "Und ich will mit möglichst vielen Menschen reden. Ich will wissen, was der Wahlkreis denkt."

Bleibt noch die ungewöhnlich niedrige Teilnehmerzahl bei der Versammlung zu klären. Die FDP Trier hat knapp 100 Mitglieder, Trier-Saarburg knapp 50. Tobias Schneider verweist auf eine Terminkollision: "Der Trier-Saarburger Kreisvorsitzende Claus Piedmont hat sich wegen einer großen Veranstaltung im eigenen Haus entschuldigt. Er hat uns mitgeteilt, dass der Kreisverband den Wahlvorschlag unterstützt und entsprechend Wahlkampf machen wird." Da die FDP am 12. November ihre Landesliste aufstelle und der Trierer Direktkandidat dort auf einen guten Platz gebracht werden solle, sei laut Schneider eine gewisse Eile geboten gewesen. "Ich hätte allerdings schon mit mehr Teilnehmern gerechnet."

Zur Person: Adrian Assenmacher stammt aus der Nähe von Kaiserslautern und lebt seit 2008 in Trier. Er studierte Geografie und Anglistik auf Lehramt und promoviert derzeit in Geoinformatik über den Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Der 27-jährige ist ledig. In seiner knapp bemessenen Freizeit liest er gerne Bücher und geht mit Freunden essen.

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