CDU-Vorsitzender empört über Gysi-Auftritt

Trier · "Unsäglich" und "unglaublich": So bezeichnet der Trierer CDU-Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster die Tatsache, dass Gregor Gysi die Karl-Marx-Skulptureninstallation rund um die Porta Nigra eröffnen wird (der TV berichtete). Der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag kommt am 5. Mai an die Mosel, um eine 15-minütige Rede zu "Karl Marx - ein Trierer Bürger" zu halten.

Anlass ist die Eröffnung einer Kunstinstallation: 500 rote Karl-Marx-Figuren des Künstlers Ottmar Hörl werden für drei Wochen im Umfeld der Porta postiert. Die Installation soll auch aufmerksam machen auf die Sonderausstellung im Stadtmuseum Simeonstift "Ikone Karl Marx - Kultbilder und Bilderkult" zum 130. Todesjahr von Marx (der TV berichtete). Die "gute, sehenswerte und geschichtsbewusste" Museumsausstellung gerate "durch diesen unsäglichen Auftritt Gysis in ein vollkommen falsches Licht", behauptet Kaster nun im Vorfeld der Gysi-Rede. Marx müsse "im Licht seiner Zeit" betrachtet werden, erklärt der Trierer CDU-Chef. Denn: "Auf Karl Marx\' Namen berufend ist großes Unglück und Elend über die Menschheit gekommen. Hierzu gehört maßgeblich auch die SED-Diktatur der DDR, deren letzter SED-Vorsitzender Gregor Gysi war."
Die Skulpturenausstellung ist organisatorisch unabhängig vom Stadtmuseum, es fließen keine öffentlichen Gelder für sie. Die Installation wird ausschließlich über Sponsoren und den Verkauf der Figuren finanziert.
Auf Gregor Gysi als Festredner ist der Trierer Kunstagent Christoph Maisenbacher durch Katrin Werner gekommen. Die Linke- Bundestagskandidatin habe ihm den Tipp gegeben, Gysi um eine Eröffnungsrede zu bitten. "Er hat sofort zugesagt - mit dem Angebot, er könnte zwischen fünf Minuten und fünf Stunden über Karl Marx referieren", hatte Maisenbacher bei einem Pressegespräch am Mittwoch gesagt. woc

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