Dacheinsturz in Trier: Bund, Land und Stadt kontrollieren regelmäßig

Nach dem Einsturz eines Dachs auf dem Gelände der Bundespolizei Trier (der TV berichtete) wird das Gebäude voraussichtlich bis zu einem späteren Abriss gesichert. Bei einer Kontrolle vor einem Jahr hatten Fachleute dort keine Schäden entdeckt.

 Klaus Leidinger von der Bundespolizei inspiziert das eingestürzte Dach. TV-Foto: Friedemann Vetter

Klaus Leidinger von der Bundespolizei inspiziert das eingestürzte Dach. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Glück im Unglück hatten die Bundespolizei-Inspektion Trier und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Eigentümerin: Das am Sonntagabend teilweise eingestürzte Nebengebäude auf dem Gelände in der Zurmaiener Straße (B 49) steht schon seit Jahren leer. Da laut einem Statiker von den übrigen Gebäuden keine Gefahr ausgeht, lief der Polizeidienst gestern wieder wie gewohnt.

Der Experte hatte in einer ersten Stellungnahme Materialermüdung in Verbindung mit Schneelast und Feuchtigkeit als Ursache für den Einsturz genannt. "Wir warten auf seinen ausführlichen schriftlichen Bericht", sagte Bima-Mitarbeiter Franz Kuhn auf TV-Anfrage. Vermutlich werde dann das, was von dem Gebäude übrig ist, mit möglichst geringem Aufwand gesichert. Aktuell haben die Stadtwerke Trier (SWT) die privat betriebene Gasleitung vor Ort überprüft. "Da diese Leitung unter dem noch stehenden Teil des Dachs verläuft, hatte der Einsturz keine direkten Auswirkungen", teilte SWT-Pressesprecher Carsten Grasmück mit. Aus Sicherheitsgründen verlegt SWT die Gasleitung im Auftrag des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) um das Gebäude herum. Gleiches gilt für die Stromleitung.

Für die künftige Entwicklung des Geländes nach dem geplanten Umzug der Bundespolizei und dem Verkauf der Fläche kommt nur ein Abriss aller Gebäude infrage. Die städtebauliche Rahmenplanung sieht entlang der Straße eine Mischung aus Hotel-, Dienstleistungs- und Büronutzung sowie im Innenbereich Wohnungsbau vor.

Im Auftrag der Bima kontrolliert der LBB regelmäßig auch die bundeseigenen Gebäude in Rheinland-Pfalz. Der Trierer Standort der Bundespolizei war zuletzt vor einem Jahr an der Reihe.

"Laut Bericht gab es an dem jetzt vom Einsturz betroffenen Gebäude keine Auffälligkeiten", sagt Franz Kuhn.

Das Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt Trier überprüft regelmäßig städtische Schulen und Verwaltungsgebäude auf bauliche Auffälligkeiten oder Veränderungen. "Hausmeister und Hausverwalter kontrollieren zudem laufend die Schneehöhen auf den Dächern. Wenn erforderlich, werden entsprechend Räumaktionen oder Sicherungsmaßnahmen eingeleitet", erklärt Stadt-Pressesprecher Hans-Günther Lanfer. Ein Einsturz sei aus der jüngeren Vergangenheit nicht bekannt.

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