Meine Hilfe zählt Damit sportliche Energie sich entfalten kann

Trier/Waldrach · „Meine Hilfe zählt“: Unterstützung für junge Flüchtlinge in Waldrach. Für einen Trierer Verein rückt eine Eurocup-Teilnahme näher.

 Correy Rossi von den Trierer Dolphins beim Wurf. Der Club kann sich berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme am Eurocup machen.

Correy Rossi von den Trierer Dolphins beim Wurf. Der Club kann sich berechtigte Hoffnungen auf die Teilnahme am Eurocup machen.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Andreas Feichtner

Sport verbindet – das stellt eine bunt gemischte Wohngemeinschaft in Waldrach erneut unter Beweis. In der dortigen Wohngruppe der Johanniter Unfallhilfe leben seit 2016 Jungen aus Somalia, Syrien, Afghanistan, Pakistan und der Elfenbeinküste zusammen. Als Flüchtlinge ohne Familie sind die 15- bis 19-Jährigen nach Deutschland gekommen. Neben dem Besuch von Regel- oder Berufsschule stehen zusätzlich Sprach- und Integrationskurse auf ihrem Programm. Für den Freizeitausgleich haben die Jungs ein gemeinsames Interesse entdeckt: den Fußball. Dank der Spenden von TV-Lesern können sie diese Leidenschaft nun auch in den kalten Monaten des Jahres ausleben, denn es wurde ein Kickertisch finanziert.

Eine Tischtennisplatte steht der Wohngruppe dank „Meine Hilfe zählt“ inzwischen ebenfalls zur Verfügung. Wenn die Temperaturen steigen, soll sie im Garten aufgebaut werden. Mit einer Gartenmöbel-Sitzgruppe, einem Federball-Set und einem aufbaubaren Planschbecken – ebenfalls durch Spenden finanziert – ist man für Frühjahr und Sommer gerüstet. Insgesamt sind 1608 Euro in das Projekt geflossen.

Rege Unterstützung hat auch die Arbeit von Bruder Lothar Wagner für Gefängniskinder in Liberia erfahren: 500 Euro wurden alleine in der vergangenen Woche gespendet. Der aus Aach stammende Salesianer-Pater ist mit dem Team des Don-Bosco-Zentrums im Zentralgefängnis der liberianischen Hauptstadt Monrovia aktiv. In der mit rund 1000 Häftlingen hoffnungslos überfüllten Anstalt fehlt es schon an grundlegender Versorgung. Verteilungskämpfe um die wenigen Nahrungsmittel sind an der Tagesordnung. Medizinische Betreuung oder gar Rechtsbeistand für Gefangene sind absolut mangelhaft. In diesem Justizsystem haben gerade die Kinder als schwächste Gruppe schlechte Chancen. Hier setzt die Arbeit von Don Bosco an: Neben der Sicherung von Grundbedürfnissen ermöglicht man den Gefängniskindern schulische und berufliche Bildung. Schließlich sollen sie nach Ende ihrer Haft eine Perspektive auf ein anderes Leben erhalten. Bei der Wiedereingliederung in die Familien und die Welt in Freiheit begleiten Wagner und seine Mitstreiter deshalb weiter. Unter Projektnummer 52208 kann diese Arbeit gefördert werden.

Auch kleine Hilfen zählen, findet Mechtild Bach von Lifegate Rehabilitaton und bedankt sich bei einer Gruppe von Schulkindern. Diese hatten einen Flohmarkt organisiert und 75 Euro für das Spendenprojekt zur Hüftoperation der gehörlosen und geh-eingeschränkten Palästinenserin Sumia erlöst. „Euch allen ein herzliches Dankeschön für euren Einsatz und die finanzielle Hilfe, die der jungen Frau viel bedeutet“, wendet sich Bach an die Schülergruppe. Die 6000 Euro für die Operation sind jetzt fast erreicht, nur noch 265 Euro fehlen. Damit rückt für Sumia die Aussicht auf ein Gehen ohne Schmerzen in greifbare Nähe. Weitere Spenden sind unter Projektnummer 57672 möglich.

Die „Mission Eurocup“ ist für die Rollstuhlbasketballer der Doneck Dolphins Trier  ein Stück nähergerückt. Rund 900 Euro sind in den vergangenen beiden Wochen bei „Meine Hilfe zählt“ für die Sportlerinnen und Sportler der RSC-Rollis gespendet worden. Damit ist die Hürde von 15 000 Euro Kosten für die Teilnahme am europäischen Wettbewerb ein Stück kleiner geworden.

 Tischtennis und Kicker kommen bei den jugendlichen Flüchtlingen in der Waldracher Wohngruppe der Johanniter gut an. Diese beiden kommen aus Somalia und zeigen auf der Karte auf ihr Land.

Tischtennis und Kicker kommen bei den jugendlichen Flüchtlingen in der Waldracher Wohngruppe der Johanniter gut an. Diese beiden kommen aus Somalia und zeigen auf der Karte auf ihr Land.

Foto: Johanniter Unfallhilfe
 Die gehörlose und gehbehinderte Palästinenserin Sumia arbeitet bei Lifegate in einer Keramikwerkstatt. Die 6000 Euro für ihre  Operation sind fast erreicht.

Die gehörlose und gehbehinderte Palästinenserin Sumia arbeitet bei Lifegate in einer Keramikwerkstatt. Die 6000 Euro für ihre  Operation sind fast erreicht.

Foto: Lifegate Rehabilitation

Sportlich haben die Rollstuhlbasketballer die Voraussetzungen für den Eurocup längst mit Bravour erfüllt. In der aktuellen Bundesligasaison hat das Trierer Team bereits die Play-Offs erreicht: Die vier besten Mannschaften kämpfen um den Meistertitel. Und diese Besten sind auch für den europäischen Wettkampf im Hochgeschwindigkeitssport Rollstuhlbasketball qualifiziert. Aber es muss noch die finanzielle Herausforderung gemeistert werden, um die Anmeldung bis Juli dieses Jahres stemmen zu können. Bustransfer, Teilnahmegebühren und Übernachtungskosten für eine neunköpfige Mannschaft plus Betreuer summieren sich schnell auf. Und ein vergleichbar dichtes Sponsorennetz wie im Profifußball steht den Rollis nicht zur Verfügung. Deswegen hofft der Verein auf Unterstützung durch Spenden unter der Projektnummer 60380.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort