"Das Fest gegen die Angst"

Ostern nach seinem Weggang erstmals ohne den ehemaligen Trierer Bischof Reinhard Marx: Weihbischof Stephan Ackermann feierte mit den Gläubigen die Osternacht; Mitbruder und Diözesan-Administrator Robert Brahm das Pontifikalamt am Ostersonntag.

 Zentraler Bestandteil der Osternachtfeier im Hohen Dom zu Trier ist die Weihe des Taufwassers im Westchor. TV-Foto: Ludwig Hoff

Zentraler Bestandteil der Osternachtfeier im Hohen Dom zu Trier ist die Weihe des Taufwassers im Westchor. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. (LH) "Ostern sagt uns, der Tod ist nicht die Endstation." Zwar bleibe die Mauer des Todes bestehen, aber sie habe unwiderruflich einen Riss bekommen durch das Sterben und Auferstehen des Sohnes Gottes, Jesus Christus, sagte Weihbischof Stephan Ackermann in seiner Osternachtspredigt den im Trierer Dom versammelten Gläubigen: "Ostern, das Fest gegen die Angst." Dabei gehe es nicht nur um die Überwindung vor dem körperlichen Tod, sondern auch um die Angst-Überwindung vor dem Tod des alten Menschen. Der "alte Adam in uns", den es abzulegen gelte, verhindere, dass der Mensch sich einlasse auf Gott. Jesu Leben, seine Botschaft, sein Wirken, sei ein einziges Tun und Anreden gegen diese innere Stimme, die Stimme der Sünde in uns: "Jesus entlarvt mit seinem Leben das, was uns immer geflüstert wird, als Täuschung." Christus immer näher kommen

Für den Weihbischof steckt in dem Bild der Wiedergeburt aus dem Bad der Taufe "die ganze Faszination und das Verlockende des Glaubens", aber auch der ganze Anspruch, die gängige Lebensweise abzulegen und hinter sich zu lassen. Die widrigen Witterungsverhältnisse, die eher zur Christmette an Weihnachten gepasst hätten als zu Ostern, waren möglicherweise der Grund dafür, dass einige Plätze leer blieben bei dem nächtlichen Gottesdienst. Bedingt durch den Bauzaun an der Liebfrauen-Basilika war die Entzündung des Osterfeuers in den kleinen Innenhof zwischen Dom und Liebfrauenkirche verlegt worden. Von dort wurde das Osterfeuer in feierlicher Prozession in den Dom gebracht. Auf dem Weg dorthin wurde das Feuer an die Gläubigen verteilt, die eine Miniatur-Form der Osterkerze in ihren Händen hielten. "Wer Christus in seinem Leben gefunden hat, hört nicht auf, ihn zu suchen, ja er wird noch intensiver suchen, um ihm immer näher zu kommen", sagte Diözesan-Administrator Robert Brahm in seiner Predigt beim Pontifikalamt am Ostersonntag. Diese "österliche Glaubenserfahrung" wünschte er allen Gläubigen von ganzem Herzen.

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