Filscher Ortsvorsteher Interview „Das wäre im Sinne meines Vaters gewesen“

Trier · Joachim Gilles ist seinem im Mai 2018 plötzlich verstorbenen Vater Karl-Heinz Gilles im Amt des Filscher Ortsvorstehers nachgefolgt – und konnte gleich ein Projekt einweihen, auf das der Stadtteil fast 50 Jahre lang gewartet hat.

 Ein wichtiger Moment für Filsch im vergangenen Jahr: Die „Nikoläuse“, Beigeordneter Andreas Ludwig (Zweiter von rechts) und Bürgermeisterin Elvira Garbes überreichen den symbolischen Schlüssel an Kita-Leiter Thomas Winkel (links) und Filschs Ortsvorsteher Joachim Gilles.

Ein wichtiger Moment für Filsch im vergangenen Jahr: Die „Nikoläuse“, Beigeordneter Andreas Ludwig (Zweiter von rechts) und Bürgermeisterin Elvira Garbes überreichen den symbolischen Schlüssel an Kita-Leiter Thomas Winkel (links) und Filschs Ortsvorsteher Joachim Gilles.

Foto: LH

Ein Blick zurück, ein Blick voraus: Die Trierer Ortsvorsteher skizzieren im Interview mit dem TV die wichtigsten Entwicklungen der Jahre 2018 und 2019 in ihren Stadtteilen. Heute: Joachim Gilles (FDP) aus Filsch.

Was waren die wichtigsten Themen des Jahres 2018 in Filsch?

Joachim Gilles: Ein einschneidendes Ereignis für mich persönlich, aber sicher auch für den Stadtteil, war der plötzliche Tod des Ortsvorstehers Karl-Josef Gilles, meines Vaters, im Mai. Ich habe mich entschieden, seine Nachfolge anzutreten, um Kontinuität zu gewährleisten – ich habe ja zuvor schon regelmäßig  die Dienstgeschäfte geführt. Das wäre sicher auch im Sinne meines Vaters gewesen. Das große Thema im Stadtteil war die Einweihung der Kita im Dezember. Sie war Filsch bei der Eingemeindung 1969 zugesagt worden – fast 50 Jahre später haben wir sie nun endlich bekommen. Durch Mehrzweckräumlichkeiten bietet sie auch dem Ortsbeirat und den Vereinen neue Möglichkeiten. Ich freue mich auch darüber, dass das Neubaugebiet und der alte Ortskern 2018 enger zusammengewachsen sind: Immer mehr Neu-Filscher nehmen an Veranstaltungen teil und engagieren sich.

Was wird Ihren Stadtteil 2019 voraussichtlich 2019 beschäftigen?

Gilles: Ein Dauerbrennerthema wird unsere Kreuzung bleiben. Die Verwaltung argumentiert, dass es dort nur wenig Unfälle gibt und sieht keine Notwendigkeit, eine Ampel zu errichten. Durch die Neubaugebiete in der VG Ruwer  ist der Verkehr stark angestiegen, wir brauchen für die Kreuzung eine Lösung. Da werden wir dranbleiben und einen neuen Anlauf unternehmen. Außerdem wird der Heimat- und Kulturverein am zweiten Teil unserer Ortschronik arbeiten – er soll Ende des Jahres erscheinen und die Ereignisse der letzten Jahre aufgreifen. Auch Feierlichkeiten stehen an: Die Reservistenkameradschaft wird ihr 50-jähriges Bestehen feiern.

Filscher Ortsvorsteher Interview: „Das wäre im Sinne meines Vaters gewesen“
Foto: TV/Jäger, Maike

Sind Ortsbeiräte noch zeitgemäß?

Gilles: Die Ortbeiräte sind schnelle, effiziente und kostengünstige Antworten auf viele Probleme der Bürger. Ich plädiere dafür, sie zu stärken, ihnen weitere Aufgaben zu übertragen und sie besser auszustatten – nicht nur finanziell. In Mainz zum Beispiel haben die Ortsverwaltungen eigene Büros. Hilfreich wäre es auch, wenn wir stundenweise Gemeindearbeiter zur Verfügung hätten. Dann könnten wir schneller agieren. Das Ziel sollte eine föderale Stadt sein.

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