Dem Tanzverbot zum Trotz

Auch in diesem Jahr haben es die Moseljünger geschafft: Der Wein war im Glas, der Rhythmus im Blut, die Stimmung auf dem Höhepunkt und die Wein-Party Rhythm'n'Wine ein voller Erfolg. Zum neunten Mal hatten die 15 jungen Winzer von Mosel und Saar eingeladen, und zum neunten Mal strömten die Massen in die Orangerie des Nells Park Hotel zur Wein-Fete mit Kultstatus.

Trier. (cofi) "Wir gehen davon aus, dass die Party um 23 Uhr ausverkauft ist", zieht Winzer und Moseljünger-Chef Sebastian Oberbillig (Weingut Deutschherrenhof Trier-Olewig) am frühen Ostersamstagabend eine erste Bilanz. Nicht zu Unrecht optimistisch, denn bereits zur Weinprobe sind 400 Gäste gekommen, drei Viertel der Karten waren Tage zuvor verkauft.

Veranstaltung weist zwei Mängel auf



Und tatsächlich geht am späten Abend die Rechnung der Moseljünger auf, die unter dem Motto "Riesling Reloaded" das Image der Region entstauben und das mit der neunten Auflage von Rhythm'n'Wine kommunizieren wollen. Die Botschaft scheint anzukommen. Nicht nur in der näheren Umgebung. Aus München und aus Hamburg, aus Berlin und Düsseldorf sind die Feiernden angereist. "Wir haben vieles über Rhythm'n'Wine gehört, dass es schön sein soll, viele nette Leute da sind und die Atmosphäre angenehm ist", sagt Angela Jakobs (29) aus Düsseldorf, "und bis jetzt trifft das zu.""Außerdem ist es eine gute Gelegenheit und ein toller Rahmen, um sich wieder zu sehen", sagt ihre Freundin Liane Schiffer (29). Anders als die R'n'W-Erst-Täterinnen sind Manuela (35) aus München und Simone (31) aus Trier bereits zum dritten Mal dabei. Und das aus Überzeugung - "wegen des Djs, der Band und der Stimmung".

Und Manuela ist Dank der Moseljünger sogar von der passionierten Rotwein- und Rosé-Trinkerin zur Riesling-Liebhaberin konvertiert. Nur zwei Mängel kann die Münchenerin entdecken: "Es fehlen die Bestellscheine, und die Party könnte ruhig zwei Mal im Jahr sein."

"Alles richtig gemacht, ich sehe zufriedene Gesichter, das Flair ist gut, annähernd perfekt, so wie ich mir als Mitte-30-Jähriger eine Probe und Party vorstelle", freut sich Thomas Ludwig (36, Weingut Gebr. Ludwig, Thörnich).

Denn die Weinprobe, mit der die Moseljünger im vergangenen Jahr den Einstieg in die Wein-Fete mit Kultstatus zum ersten Mal fanden, haben sie 2009 ausgeweitet - 45 Weine in drei Stunden. Schlangestehen am Eingang und beim Ausschank blieb aus, weil "wir das besser organisiert haben", sagt Ludwig. Was allerdings nicht funktioniert hat: Die Gäste haben das Tanzverbot der Karwoche gebrochen, die Frankfurter Band "Celebration" und DJ Carnage (Dominique Koch) haben - daran nicht schuldlos -den richtigen Rhythmus zur weinsinnigen Feier beigesteuert. "Morgen können wir ja beichten gehen. Heute haben wir Spaß", sagt Marco (35) aus Hamburg und tanzt weiter.

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