Den Codex Egberti in Kürze erklärt

Trier · Professor Michael Embach erläutert in einer Neuauflage das berühmte Trierer Weltdokumentenerbe.

Den Codex Egberti in Kürze erklärt
Foto: (h_st )

Trier (red) Der "Codex Egberti" gehört zu den bekanntesten Handschriften der Welt. Die in der Schatzkammer der Stadtbibliothek Trier ausgestellte Handschrift ist nach ihrem Auftraggeber Erzbischof Egbert (977-993) benannt. Seit 2004 zählt das kostbare Werk zum Weltdokumentenerbe der Unesco. Eine Einführung in die Geschichte, den Text und die Bilder des Egbertkodex ist jüngst in zweiter, deutlich erweiterter Auflage erschienen. Professor Dr. Michael Embach, Leiter der Stadtbibliothek, stellt in einer reich bebilderten Publikation die wesentlichen Aspekte der Handschrift vor.
Die Bedeutung des "Codex Egberti" liegt vor allem in seinem Bilderzyklus. Er umfasst 60 Szenen und ist damit die älteste und zugleich größte Bildfolge zum Leben Jesu. Die Bilder illustrieren Auszüge aus den Evangelien, die im Laufe des Kirchenjahres in der Messe verlesen werden. Die Entstehung der Handschrift verweist auf die Insel Reichenau mit ihrem berühmten Skriptorium sowie auf die Stadt Trier. Der Trierer "Gregormeister" gilt als das große Malergenie des 10. Jahrhunderts. Von ihm stammen die qualitätvollsten Miniaturen der Handschrift. Auch der Hauptschreiber der Texte wirkte in Trier. Er wird dem Trierer Dom oder der Abtei St. Maximin zugewiesen. Man nimmt an, dass Erzbischof Egbert die Handschrift zu seinem persönlichen Gebrauch erworben und bei der Messfeier im Trierer Dom eingesetzt hat.
Michael Embach: Der Codex Egberti. Ein Meisterwerk der ottonischen Buchkunst. 51 Seiten. ISBN: 978-3-7902-0510-7. Preis: 5 Euro.

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