Interview Der Brubacher Hof bleibt das Top-Thema

Trier · Demnächst wird über das Normenkontrollverfahren entschieden. Der Mariahofer Ortsvorsteher Jürgen Plunien mahnt im Interview zum Jahreswechsel nach vorne zu blicken, wenn das Baugebiet kommt – und erzählt, was so manchen Ortsbeiratskollegen frustriert.

 Die Idylle auf diesem Archivbild  sieht bald anders aus: Der Stadtrat Trier beschloss vergangenes Jahr das Neubaugebiet Mariahof. Alysha und Anika Schwarz spazieren mit Pferd Milan an den Koppeln, die für das Baugebiet aufgegeben werden müssen.

Die Idylle auf diesem Archivbild sieht bald anders aus: Der Stadtrat Trier beschloss vergangenes Jahr das Neubaugebiet Mariahof. Alysha und Anika Schwarz spazieren mit Pferd Milan an den Koppeln, die für das Baugebiet aufgegeben werden müssen.

Foto: Friedemann Vetter

Ein Blick zurück, ein Blick voraus: Die Trierer Ortsvorsteher skizzieren im Interview mit dem TV die wichtigsten Entwicklungen der Jahre 2018 und 2019 in ihren Stadtteilen. Heute: Jürgen Plunien (CDU) aus Mariahof.

Was waren die wichtigsten Themen des Jahres 2018 in Mariahof?

Plunien: Das Thema des Jahres war definitiv der Brubacher Hof. Der Ortsbeirat hat sich mehrheitlich gegen das Neubaugebiet dort ausgesprochen, doch der Stadtrat war anderer Meinung. Daraufhin hat ein Betroffener ein Normenkontrollverfahren eingeleitet, das noch läuft. Ein weiteres Thema waren die städtischen Wohnungen am Hofgut. Nach zeitlicher Verzögerung sind dort 2018 die ersten Mieter eingezogen, inzwischen sind alle 34 Wohnungen belegt. Das Objekt war ja sehr umstritten, doch inzwischen begegnet mir der eine oder andere frühere Skeptiker, der sagt: „Sieht ja ganz ordentlich aus.“ Auch die 120 städtischen Wohnungen im Altbestand haben uns vergangenes Jahr beschäftigt. Da läuft seit 2017 die Generalsanierung. Inzwischen sind Außenfassaden, Fenster, Treppenhäuser und die Außenisolierung weitestgehend abgeschlossen. Und dann ist noch die Sanierung der Straßen und Wege zu nennen: Kirchvorplatz und Ladenpassage sind eine Dauer­baustelle, der siebte Bauabschnitt, der eigentlich 2018 abgeschlossen sein sollte, zieht sich hin.

Was wird Ihren Stadtteil 2019 voraussichtlich beschäftigen?

Plunien: Die Themen des Vorjahres werden wohl auch die dieses Jahres sein. Wenn über das Normenkontrollverfahren zum Brubacher Hof entschieden ist, wissen wir, wo es hingeht. Kommt das Neubaugebiet, verdoppelt sich die Einwohnerzahl von Mariahof. Wir müssen uns dann der Realität stellen und uns mit Fragen beschäftigen wie diesen: Wo sollen die Kinder, die dort einmal leben, in den Kindergarten gehen? Wo zur Schule? Und wir müssen darauf drängen, dass Zusagen eingehalten werden wie die, dass wir mit einem Neubaugebiet auch wieder Einzelhandel bekommen. Bei den alten städtischen Wohnungen beginnt 2019 die Innensanierung. Ich bin gespannt, ob es bei der Zusage bleibt, dass alle Bewohner in ihre Appartements zurückkehren können. Das hatte die ehemalige Sozialdezernentin Frau Birk versprochen. Und mit Blick auf die Straßensanierung hoffe ich, dass in diesem Jahr wie geplant der achte Bauabschnitt in der Bertulf- und Hillinstraße beginnen wird.

Sind die Ortsbeiräte noch zeitgemäß?

Plunien: Bürgernahe Politik kann nur auf dieser Ebene sinnvoll umgesetzt werden – das sage ich als ehemaliges Mitglied des Stadtrats. Als Ortsvorsteher erhalte ich enorm viele Mails und Anfragen, die könnten auf höherer Ebene so gar nicht bearbeitet werden. Wenn allerdings, wie beim Neubaugebiet Brubacher Hof, der Ortsbeirat einen Beschluss fasst und der Stadtrat sich darüber hinwegsetzt, sorgt das für Frust und stärkt weder das Ansehen der Ortsbeiräte noch die Bereitschaft, sich darin zu engagieren.

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