Der "Trierer Maler" als großzügiges Geschenk

Trier · Freudige Nachricht fürs Stadtmuseum Simeonstift: Dank einer großzügigen Schenkung der Nachkommen darf sich das Museum über 83 Ölgemälde des 1985 verstorbenen Trierer Künstlers Peter Krisam freuen.

 Hanno und Hedi Krisam mit dem Gemälde „Frau mit rotem Hut“ (1934). Foto: Stadtmuseum Simeonstift

Hanno und Hedi Krisam mit dem Gemälde „Frau mit rotem Hut“ (1934). Foto: Stadtmuseum Simeonstift

Trier. Als "Trierer Maler" ist Peter Krisam unauslöschlich im künstlerischen Gedächtnis der Stadt verankert: Seine Stadt- und Landschaftsansichten, Porträts und Architekturstudien hängen nicht nur in Museen, Galerien und Amtszimmern, sondern haben ihren Weg auch in zahlreiche Privatsammlungen gefunden.
Vielen Trierern ein Begriff


Die Werke sind in ihrer expressiven Farbigkeit und kompositorischen Dichte nicht nur Zeugnis einer unerschöpflichen Arbeitsfreude, sondern auch Momentaufnahmen eines Stadtbildes, dem seit den 1960er-Jahren vieles unwiderbringlich verlorengegangen ist. Vielen Trierern ist der 1985 verstorbene Künstler bis heute ein Begriff, seine Werke fanden als Reproduktionen und Kalenderblätter reißenden Absatz.
1981 verlieh die Stadt Trier den Ramboux-Preis an Peter Krisam für sein Lebenswerk - und drückte damit die höchste künstlerische Anerkennung in Trier aus. Heute sind die Werke Krisams in der Dauerausstellung des Stadtmuseums vertreten und waren wiederholt in wechselnden Sonderausstellungen präsentiert.
Mit der Schenkung aus dem Besitz von Hanno und Hedi sowie Guido Krisam gehen 83 Ölgemälde Peter Krisams nun in den Besitz des Trierer Museums über. Hanno Krisam ist der Sohn des Künstlers, Guido dessen Enkel. "Diese Schenkung ist eine enorme Bereicherung für die Sammlung des Museums", erklärt Elisabeth Dühr, Direktorin des Stadtmuseums Simeonstift. "Die Werke erlauben eine zusammenhängende Betrachtung dieses vielseitigen künstlerischen Lebenswerks, das weit über die jahrelange, verkürzte Wahrnehmung als Trierer Maler hinausreicht." red
Am Dienstag, 11. März, hält Hanno Krisam, ehemals Gymnasiallehrer in Dillingen, im Simeonstift einen Vortrag über den Nachlass seines Vaters. An vielen Bildbeispielen erläutert er die künstlerische Handschrift Peter Krisams und verbindet diese mit dem Lebensweg des Künstlers. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Simeonstift, der Eintritt beträgt 6 Euro.

Extra

Peter Krisam wurde 1901 in Klüsserath (Mosel) geboren. In früher Kindheit siedelte er mit seiner Familie nach Trier über in jene Stadt, der er Zeit seines Lebens eng verbunden bleiben sollte. Sein Werdegang führte ihn zunächst nach Luxemburg, wo er während seiner Lehre zum Anstreicher den grundlegenden Umgang mit Farbe lernte, der prägend für sein späteres Werk werden sollte. In München, wo er ab dem Jahr 1924 die Kunstgewerbeschule besuchte, erhielt er neben künstlerischen auch politische Impulse: Das liberale, freigeistige Klima in München-Schwabing war bestimmt von den Idealen der Münchener Räterepublik, die zu diesem Zeitpunkt erst fünf Jahre zurücklag. Nach Stationen in Köln und Paris trat Peter Krisam 1946 seinen Dienst als Dozent an der Werkkunstschule Trier an und prägte in dieser Funktion über zwei Jahrzehnte Generationen von Trierer Malern. red

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