Dezernentenwahl in Trier: Heute Abend fällt Entscheidung über Kandidaten

Trier · Wer wird neuer Baudezernent der Stadt Trier? Heute Abend diskutieren die Stadtratsfraktionen unter anderem dieses Thema. Die Fraktionen von CDU und Grüne tagen deswegen ausnahmsweise gemeinsam.

Normalerweise treffen sich die Trierer Stadtratsfraktionen montagabends getrennt, um über anstehende Entscheidungen in der Kommunalpolitik intern zu beraten. Außer heute. Dass CDU und Grüne um 17.30 Uhr ausnahmsweise zu einer gemeinsamen Sitzung zusammengekommen sind, hat allerdings auch einen außergewöhnlichen Grund: die Neuwahl des Trierer Baudezernenten, die am nächsten Montag in einer Sondersitzung des Stadtrats ansteht.
Kernpunkt des Kooperationsverhandlungen zwischen den beiden Parteien über ein Bündnis im Stadtrat ist, bei Personalfragen an einem Strang zu ziehen - auch bei der anstehenden Dezernentenwahl. Favorit der Christdemokraten ist Andreas Ludwig (CDU), derzeit Bürgermeister im thüringischen Eisenach. Ob die Grünen den Kandidatenvorschlag der CDU mittragen und beide Parteien Ludwig gemeinsam für die Wahl aufstellen, soll heute Abend entschieden werden.

Auch die anderen Stadtratsfraktionen sitzen zurzeit in ihren Büros zusammen. Die FWG hat nach der Vorstellungsrunde der Kandidaten am Samstag im Rathaus drei Favoriten, darunter den CDU-Kandidaten Andreas Ludwig, den Bauamtsleiter einer rheinland-pfälzischen Stadt und eine Baureferentin aus Niederbayern. "Wir werden heute Abend entscheiden, wer davon unser Wunschkandidat werden soll", erklärt FWG-Fraktionschefin Christiane Probst auf Nachfrage des TV.

Auch auf der Favoritenliste der AFD taucht Ludwig auf. "Wir können uns allerdings auch vorstellen, die amtierende CDU-Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani als Kandidatin zu nominieren", sagt Fraktionschef Michael Frisch.

Die weiteren Fraktionen waren am heutigen Montagnachmittag nicht für Stellungnahmen erreichbar.

Zweites wichtiges Thema der heutigen Fraktionssitzungen dürfte der Trierer Doppelhaushalt für die Jahre 2015/16 sein. Denn am Dienstag und Mittwoch nächster Woche beraten die Fraktionen gemeinsam den Haushaltsplan, den Oberbürgermeister Klaus Jensen im November vorgestellt hat. Welche Ausgaben und Investitionen in Projekte sich die Fraktionen zusätzlich wünschen und wofür sie an anderer Stelle dafür bereit sind zu sparen, soll in den ganztägigen Klausursitzungen diskutiert werden. Anzunehmen ist, dass Schwarz-Grün mit einer Mehrheit von 29 Stimmen im 56-köpfigen Stadtrat sich auch bei verschiedenen Haushaltsdingen durchsetzen wird. Dem Vernehmen nach fordern die Grünen zum Beispiel den Neubau der wegen Schimmels seit über einem Jahr geschlossenen Grundschule Egbert, der wohl mindestens vier Millionen Euro kostet und für den bislang im Doppehaushalt keine Ausgaben vorgesehen sind.

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