Die Formel für den billigen Ausbau

In Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität hat der Kreisausschuss die Kreisstraßenprogramme für 2008 und Folgejahre beschlossen. Einige Projekte wurden geschoben, andere neu aufgenommen.

Trier. Viele Kreisstraßen müssten dringend ausgebaut werden. Das wissen die Mitglieder des Kreisausschusses Jahr für Jahr, wenn sie auszuwählen haben, welche Projekte in Anbetracht der finanziellen Möglichkeiten des Kreises und der Fördergelder vom Land tatsächlich umgesetzt werden sollen. Berücksichtigt werden muss auch, bei welchen Straßen Baureife besteht. Wegen Verzögerungen, sei es durch Probleme beim Grunderwerb oder weil die Werke mit dem Kanal noch nicht soweit sind, wurden auch für das laufende Jahr Vorhaben geschoben, andere kletterten nach vorne. Intensiv diskutierte der Kreisausschuss über Vor- und Nachteile verschiedener Ausbauarten. Das billige DSK-Verfahren (dünne Kalteinbau-Schicht, wie es etwa beim Ausbau der K 9 zwischen Schwarzkreuz und Ralinger Mühle angewendet wird) wird vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) als zukunftsträchtig angesehen, ist aber nur dort sinnvoll, wo der Unterbau noch passabel ist. Weitere Alternativen sind der Bestands- und der Vollausbau. Laut LBM-Chefin Edeltrud Bayer kostet das DSK-Verfahren fünf Euro pro Quadratmeter, hält aber nur rund zehn Jahre und wird nicht bezuschusst; die Bestandserhaltung kostet rund 30 Euro und der Vollausbau (hält 30 Jahre) bis zu 150 Euro. Ortsdurchfahrten könnten oft nur in Vollausbau ausgeführt werden und bräuchten wegen Grundstücksverhandlungen oder Abstimmungsbedarf mit den Werken eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Jahren, sagte Bayer. Freie Strecken könnten meist ohne Vorlauf realisiert werden. Eventuell soll das DSK-Verfahren beim Ausbau der Ortsdurchfahrten in Rodt und Schleidweiler 2009 zum Tragen kommen. Schwierig werde diese Variante allerdings, wenn der Kanalbau hinzukäme, so die Verwaltung. Man müsse die Werke mehr darauf drängen, dass sie "ihre Hausaufgaben machen", bemerkte Manfred Nink (SPD). Rudolf Müller (CDU) forderte, dass das Land das Förderkontingent für den Kreis erhöht, weil dieser landesweit auf dem zweitletzten Platz der Zustands-Statistik liegt. Mauereinsturz: K 115 kommt früher dran

Bei folgenden Projekten des Kreisstraßenprogramms 2008 gibt es Verzögerungen: K 22 Ortsdurchfahrt (OD) Kordel (Grunderwerb nicht abgeschlossen, eventuell dennoch Baubeginn 2008). Baubeginn voraussichtlich 2009: K 20, OD Träg (Verzögerung Straßenbau, Kanal), K 35 OD Issel und OD Longuich (Verzögerungen Grunderwerb), K 112/K 115 Palzem-Esingen (Probleme Grunderwerb). Anstelle der fünf genannten Maßnahmen sollen 2008 zum Zuge kommen: K 53/L 143-OD Geizenburg, K 143/Schömerich-K 44, K 47/OD Hentern-K 143.Auf Vorschlag des LBM soll 2008 auch der Bestandsausbau der K 24/L 43 mit Brücke Abfahrt Richtung Lorich erfolgen. Auch der Bestandsausbau der K 108 von Nittel bis Köllig soll noch in diesem Jahr anlaufen. Wegen eines Mauereinsturzes an der K 115 soll auf 1600 Meter Länge die Strecke von Helfant bis zur B 419 bereits 2009 ausgebaut werden; ursprünglich sollte er 2009/2010 sein. 2009 sollen auch die K 21 von Möhn bis zur B 51, die K 85 von Mehring bis zur L 150 und die K 57 (Romika-Gusterath mit Kreuzung K 63) ausgebaut werden. In den Genuss der um zehn auf 75 Prozent angehobenen Förderquote des Landes für freie Strecken kommen die Projekte K 97/K 95-B 327 bei Pölert, die Strecke Welschbillig/Brücke Möhnerbach, K 44 OD Hentern und K 68/K 70 OD Mandern.

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