"Seit drei Tagen hat das Telefon nicht geklingelt. Ich dachte, es sei kaputt. Aber nun rufst du ja an." Willy Bethge, 85-jähriger, geistig rüstiger Rentner, hat seit seiner Kriegsverletzung eine Beinprothese und sitzt im Rollstuhl. Sehnsüchtig wartet er auf den Anruf und den Besuch von Elvira. Elvira Lehnert ist eine ehrenamtliche Betreuerin des Malteser Hilfsdienstes in Trier. Für Willy Bethge ist sie mehr als nur eine Betreuerin. Sie ist für ihn die Verbindung zur Außenwelt, ohne deren Engagement und Hilfe er ein sehr eingeschränktes Leben führen würde. Elvira Lehnert erledigt Botengänge für ihn, holt Medikamente in der Apotheke ab, kümmert sich um seine Arzttermine und fährt ihn auch mal in die Praxis. Einmal im Jahr fährt die ehrenamtliche Helferin den Rentner nach Mornau zur Kur und holt ihn dort auch wieder ab. Sie begleitet ihn öfter zum Essen oder nimmt ihn einfach nur mit in eine Kneipe, damit er mal rauskommt und sich nicht ausgeschlossen fühlen muss.. Willy Bethge sagt: "Nur ein frisch Gezapftes in der richtigen Umgebung ist ein richtiges Bier." Seit vier Jahren betreut Elvira Lehnert den 85-Jährigen. Vorher hatte sie sich auch schon um seine Frau gekümmert. Seit deren Tod lebt Willy Bethge allein. Ab und zu schaut seine Schwiegertochter nach ihm, hilft ihm im Haushalt. Elvira Lehnert absolvierte 1992 einen Schwesternhelferinnen-Lehrgang. Dort traf sie auf eine Gruppe Malteser und sagte: "Was ihr tut, will ich auch machen." Seit dieser Begegnung schlägt ihr Herz für die Malteser, für das Ehrenamt, für hilfsbedürftige Menschen. Die positive Ausstrahlung und der Optimismus der 55-Jährigen nehmen Beobachter vom ersten Augenblick an gefangen. Und diese Lebenshaltung überträgt sich auf ihre Schützlinge. Das wurde während des Besuches bei Willy Bethge überzeugend deutlich. Übrigens: Das älteste Mitglied der ehrenamtlichen Helfer der Malteser ist 82 Jahre alt. Interessenten melden sich unter 0651/970700 beim Malteser Hilfsdienst.