Die Pogromnacht in der nationalsozialistischen Hetzpresse

Trier · In den nationalsozialistischen Medien wurde die Reichspogromnacht bejubelt. Auch das „Trierer Nationalblatt“ befasst sich am 11. November 1938 in einem Artikel mit dem Ereignis.

 Zerstörtes jüdisches Geschäft in der Bollwerkstraße.

Zerstörtes jüdisches Geschäft in der Bollwerkstraße.

Foto: Stadtarchiv Trier

Das Nationalblatt schreibt zwei Tage nach der Pogromnacht:

"... So ist es denn auch in Trier und überall im Trierer Lande im Laufe der Nacht zum Donnerstag und in den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages zu spontanen Kundgebungen gegen die Juden gekommen, die zum Teil Zerstörungen am jüdischen Besitz nach sich zogen. In Trier selbst wurden die Fensterscheiben jüdischer Geschäfte eingeschlagen, die Auslagen durcheinandergeworfen, und auch die Einrichtungen zum Teil erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Volksmenge, die in die Räumlichkeiten eingezogen war, warnte die ihr in mehreren Fällen entgegentretende Mischpoke vor jedem Widerstand ... Auch in einzelne Privatwohnungen jüdischer Hetzer und Betrüger ist die Menge eingedrungen und hat auch hier die Wohnungen zum Teil zerstört. Die Erregung steigerte sich von Stunde zu Stunde, so daß eine Reihe von Juden in Schutzhaft genommen werden mußte... Nicht Unterweltbanden haben Raub und Mordzüge im Schutz der Nacht veranstaltet, sondern eine verständliche und berechtigte Erregung der deutschen Bevölkerung unserer Stadt ... hat sich gegen verbrecherische Artfremde gewandt."

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