Radtourismus Die Region ist eine Top-Adresse für Mountainbiker und Radtouristen

Trier · Der Mosel-Radweg zählt bundesweit zu den Aushängeschildern. Eifel und Hunsrück holen auf.

 Die Faszination des Radfahrens lockt immer mehr Tagestouristen in die Region. Diese profitieren von den gut ausgebauten Radwegen.

Die Faszination des Radfahrens lockt immer mehr Tagestouristen in die Region. Diese profitieren von den gut ausgebauten Radwegen.

Foto: TV/Schramm, Johannes

In der Karl-Marx-Ausstellung, die am 5. Mai in Trier beginnt, wird das Fahrrad keine Rolle spielen. Es ist nicht einmal überliefert, ob der berühmte Philosoph in seinen jungen Jahren auf ein Zweirad gestiegen ist. Wahrscheinlich scheint das nicht, denn die offizielle Geburtsstunde des Fahrrads schlug im Jahr 1817 – ein Jahr bevor Karl Marx das Licht der Welt erblickte. Der badische Forstbeamte Karl von Drais stellte damals eine lenkbare Laufmaschine vor.

Mehr als 40 Jahre später begann dann dank der Ergänzung durch den Tretkurbelantrieb der Siegeszug des Fahrrads, das heute von 76 Prozent aller Menschen in Deutschland gelegentlich oder regelmäßig genutzt wird.

Weil mehr als die Hälfte davon das für Ausflüge oder Reisen tut, haben die Tourismusregionen das Potenzial der radelnden Gäste entdeckt. Ein Radwegenetz von mehr als 12 000 Kilometern lockt in Rheinland-Pfalz. Aushängeschild ist hier seit Jahren der 240 Kilometer lange Mosel-Radweg, der in der renommierten ADFC-Radreiseanalyse 2018 erneut unter den zehn beliebtesten Radfernwegen Deutschlands gelistet ist.

Christiane Heinen, Pressereferentin der Moselland-Touristik GmbH, sieht das als Bestätigung und Motivation.  „Der hohe Stellenwert des Radtourismus für unsere Region zeigt sich auch darin, dass er sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt hat. Neben dem Einzelhandel profitiert vor allem das Dienstleistungs- und Gastgewerbe von den Ausgaben der Fahrradtouristen.“

Den Wert des Radtourismus schätzt auch Norbert Käthler, Geschäftsführer der Trier Tourismus und Marketing GmbH (TTM). Radtouristen seien bereit, auch hochwertige Unterkünfte zu nutzen. „Die schätzen auch ein gutes Restaurant.“ Dass im vergangenen Jahr bundesweit – vielleicht auch wegen des mäßigen Wetters – vor allem die Tagesausflüge mit dem Fahrrad deutlich zugenommen haben, sieht Käthler positiv. „Trier ist als Basislager für die Erkundung der vielen Flussradwege in der Region ideal“, sagt er und verweist auch auf das gute Rad-ÖPNV-Angebot.

Vom anhaltenden Aufschwung des Radtourismus überzeugt ist auch Wolfgang Reh, Produktmanager der Eifel-Tourismus GmbH. „Unser Alleinstellungsmerkmal sind die Radwege mit geringer Steigung auf ehemaligen Bahntrassen, die viele Kombinationsmöglichkeiten bieten.“ Aushängeschild sei seit 20 Jahren der Maare-Mosel-Radweg. „Aber auch die Mountainbiker werden bei uns speziell angesprochen. Die Eifel ist Top-Adresse für sportliche Fahrer und Tagestouristen.“

Die Landesregierung setzt ihre aktuellen radtouristischen Akzente derweil auf der anderen Seite der Mosel. Für 130 000 Euro sollen im Hunsrück die „Nationalpark-Radroute“ und die „Panoramatour auf dem Sonnenplateau“ in der Verbandsgemeinde Herrstein entstehen. Neben dem Lückenschluss für eine 87 Kilometer lange Runde durch den Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird dadurch auch eine Verbindung zum Moseltal und weiter zur Eifel geschaffen.

Der Trierische Volksfreund bietet heute eine Übersicht mit den Premium-Radwegen in der Region

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