Die "Reise-Thrombose"

Die Karnevalstage stehen vor der Tür, und der eine oder andere wird diese Zeit für einen Kurzurlaub nutzen wollen. Doch Vorsicht, das stundenlange Still-Sitzen im PKW oder bei Flugreisen, hier besonders auf den engen Sitzen der "Economy-Class" oder "Billigflieger", kann das Risiko einer Blutgerinselbildung, medizinisch Thrombose genannt, in den tiefen Beinvenen stark erhöhen.

Beim engen Sitzen werden die Venen in den Kniekehlen und Leisten abgeknickt, so dass der Rückstrom des Bluts zum Herzen behindert ist. Zusätzlich reduziert sich bei Flugreisen in großer Höhe der Luftdruck auch in der Flugzeugkabine, worauf sich die Venen ausdehnen, der Blutfluss langsamer und die Gefahr der Blutgerinselbildung größer wird. Hinzu kommen die persönlichen Risiken wie höheres Lebensalter, familiäre Belastung, starkes Übergewicht, Rauchen, Krampfadern, frühere Thrombosen, die "Pillen"-Einnahme oder Hormonersatztherapie, Diabetes und Schwangerschaft oder Nieren- und Herzerkrankungen. Typische Beschwerden sind starke, ziehende Schmerzen, Schwellung, Rötung und Überwärmung. Lebensbedrohlich wird es, wenn sich ein Thrombus löst und als Lungenembolie in der Lungenarterie stecken bleibt - mit Atemnot und Todesangst. Tipps zur Vorbeugung: viel trinken (ein Glas pro halbe Stunde), Mineralwasser, Tee, Obst- und Gemüsesäfte. Keine Alkoholika, Kaffee oder Schwarztee, da diese die Flüssigkeitsausscheidung über die Niere anregen. Bequeme Kleidung, Schuhe ausziehen. Beine nicht übereinander schlagen. Die Wadenpumpe betätigen: die Füße auf die Zehenspitzen und wieder auf die Sohlen stellen, ein solches Fußwippen 50 Mal hintereinander, einmal pro Stunde. Jede Stunde einmal aufstehen und ein bisschen umhergehen. Bei hohem Risiko medizinische Thrombosestrümpfe und in Absprache mit dem Arzt gegebenenfalls eine medikamentöse Vorbeugung. Dr. Wolfgang Hagedorn, Trier, Facharzt für Chirurgie/Unfallchirurgie

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