Die Zehn-Millionen-Euro-Baustelle

Der Trierer Stadtrat hat die Weichen für die Verlagerung der Realschule plus von Trier-Süd in die Gebäude der ehemaligen Geschwister-Scholl-Hauptschule gestellt. Es müssen rund zehn Millionen Euro investiert werden.

 Hier soll bald Leben einziehen: Die Geschwister-Scholl-Schule im Maarviertel soll saniert und zur Realschule plus werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Hier soll bald Leben einziehen: Die Geschwister-Scholl-Schule im Maarviertel soll saniert und zur Realschule plus werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Rund 460 000 Euro sind in der Pestalozzi-Schule in der Speestraße in Trier-Süd verbaut worden, damit sie die geplante Realschule plus aufnehmen kann, die durch Zusammenschluss mit der Robert Schuman-Realschule entstehen sollte. Rund neun Millionen Euro hätte die Baumaßnahme an diesem Standort in den kommenden Jahren insgesamt kosten sollen. Geld, das nun in den Trierer Norden fließt - und noch etwas mehr. Der Umbau der ehemaligen Geschwister-Scholl-Hauptschule zur Realschule plus in der Sankt Mergener-Straße wird rund zehn Millionen Euro kosten (siehe auch TV vom 27. Oktober). Mit einem weitreichenden Baubeschluss hat der Stadtrat am Dienstag dafür gesorgt, dass so bald wie möglich mit den erforderlichen Planungen begonnen werden kann - denn das Geschwister Scholl-Gebäude ist zum Teil marode und außerdem zu klein.

Geplant ist ein Architektenwettbewerb



Die zehn Millionen Euro fallen nicht sofort an, sondern sind die geschätzte Gesamtsumme, mit der die Gebäude bis zum Schuljahr 2013/14 saniert und um einen Anbau ergänzt werden sollen. Das Gebäudemanagement der Stadtverwaltung muss nun zunächst mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier einen Raumplan erarbeiten. Dabei wird auch geprüft, ob für die Stadt nicht ein Neubau an gleicher Stelle womöglich sogar günstiger käme als Sanierung und Anbau. Unklar und mit der ADD abzustimmen ist auch noch, ob womöglich eine Sporthalle am Standort errichtet werden muss. Nach Klärung dieser Fragen soll ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Damit soll laut Stadtratsbeschluss ein "hoher Gestaltungsanspruch" sichergestellt werden. Schon in diesem Jahr fallen 50 000 Euro an Kosten für die ersten Planungsschritte an, die durch Umschichtung bereitgestellt werden. Im Haushalt 2011 sollen insgesamt 743 000 Euro für die weiteren Planungsschritte sowie den Architektenwettbewerb eingeplant werden. Der Wettbewerb allein wird mit rund 150 000 Euro zu Buche schlagen.

Die CDU kritisierte, dass der Antrag der Verwaltung schon viel zu weitgehende Vollmachten lasse und der Stadtrat trotz einer Investition im Millionenbereich nicht mehr eingreifen könne. Ihrem Änderungsantrag stimmte allerdings nur die CDU-Fraktion selbst zu. Die Vorlage wurde mit Stimmen von SPD, Grünen und FWG beschlossen, bei Enthaltung der anderen Ratsmitglieder.

Unterdessen wurde am Rande der Sitzung bekannt, dass die ADD als Kommunalaufsicht einen Widerspruch von Ratsmitglied Johannes Verbeek (Linke) gegen den Verlagerungsbeschluss von Süd nach Nord abgewiesen hat. Verbeek hatte das Abstimmungsverfahren im Stadtrat im Oktober kritisiert.

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