Doch nicht bloß ein Rollstuhl pro Bus

Stadtbusse dürfen in Zukunft doch mehr als einen Rollstuhl transportieren. Zuvor hatte eine neue EU-Richtlinie vorgesehen, dass nur Busse mit entsprechender Zulassung dazu befugt waren (der TV berichtete).

Trier/Mainz. Grund zur Erleichterung dürfte auf Seiten der Trierer Rollstuhlfahrer bestehen: Nach einem Beschluss des Bundesverkehrsministeriums ist es Stadtbussen nun doch gestattet, mehr als nur einen Rollstuhl mitzunehmen - auch wenn dies nicht so in der Zulassung festgelegt ist. Voraussetzung bleibt lediglich, dass im Bus ausreichend Platz vorhanden ist.Ende Februar hatte eine neue EU-Richtlinie für Furore gesorgt: Sie gab die genaue Beschaffenheit vor, die ein Platz für Rollstuhlfahrer in einem Bus aufweisen musste. Unter anderem wurde eine gepolsterte Lehne verlangt, die den Rollstuhl im Falle einer scharfen Bremsung vor dem Umkippen bewahrt hätte. Ferner wurde vorgeschrieben, dass nur die in der Zulassung angegebene Anzahl an Rollstühlen befördert werden durfte. Eben daraus ergab sich die Problematik für den Trierer Busverkehr. Denn sämtliche ab 2005 zugelassenen Busse sind nur für den Transport eines einzigen Rollstuhls ausgewiesen. Die Rollstuhlnutzer in Trier mussten daher vor jeder Busfahrt bangen. Sie hatten zu befürchten, vom Bus stehen gelassen zu werden, wenn bereits ein anderer Rollstuhl transportiert wurde. Auch den Busfahrern waren die Hände gebunden: Hätten sie gegen die Vorgaben verstoßen, wären sie persönlich zur Verantwortung gezogen worden. Auf Anfrage konnten sich die Stadtwerke Trier gestern noch nicht zu den Auswirkungen des neuen Beschlusses äußern.

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