Soziales Doppelspitze für Vereinigte Hospitien

Trier · Yvonne Russel und Tobias Reiland übernehmen die Führung der Stiftung mit 500 Mitarbeitern in zahlreichen Einrichtungen wie Kinder- und Seniorenheimen, Wohnanlagen und einem großen Weingut.

 Aufbruchstimmung bei den Vereinigten Hospitien (von links): Dompropst Werner Rössel, die künftige Doppelspitze Tobias Reiland und Yvonne Russell, Oberbürgermeister Wolfram Leibe und der scheidende Hospitiendirektor Hubert Schnabel.

Aufbruchstimmung bei den Vereinigten Hospitien (von links): Dompropst Werner Rössel, die künftige Doppelspitze Tobias Reiland und Yvonne Russell, Oberbürgermeister Wolfram Leibe und der scheidende Hospitiendirektor Hubert Schnabel.

Foto: Marlene Bucher

Die Trierer Vereinigten Hospitien erhalten mit Yvonne Russell (45) und Tobias Reiland (33) ab dem 1. Januar 2019 eine neue Führung. Zwei Monate lang wird der scheidende Direktor, Hubert Schnabel, die beiden neuen Führungskräfte einarbeiten und sich dann Ende Februar in den Ruhestand begeben. Über 28 Jahre leitete er die Vereinigten Hospitien in der Position des Direktors.

Bisher leitet Yvonne Russell die Personalentwicklung im Bistum Trier und wird vornehmlich die Sozial- und Personalkompetenz in die zukünftige Stiftungsdirektion einbringen. Tobias Reiland ist zurzeit Verwaltungsreferent von Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe und wird sich hauptsächlich um die betriebswirtschaftliche Komponente kümmern.

Russell will sich nach eigener Aussage vor allem auf die Problematik der Altersarmut und den Mangel an Pflegekräften konzentrieren: „Mein Herz hat schon immer für die Arbeit mit Menschen geschlagen. Es ist mir eine große Ehre, mich hier in dieser Form einbringen zu können und bedanke mich für das Vertrauen.“

Reiland schließt sich ihr an: „Die Pflege ist unter Beachtung des demografischen Wandels sehr wichtig und deshalb für unsere Einrichtungen fördernswert. Außerdem möchte ich die verschiedenen Einrichtungen als eine Einheit in das Trierer Stadtbild einbringen. Viele denken bei der Stiftung nur an ein oder zwei einzelne Einrichtungen und nicht an alle Facetten, die wir zu bieten haben.“ Hubert Schnabel: „Ich kann nach 28 Jahren als Direktor sagen, dass die Vereinigten Hospitien sehr gut aufgestellt sind. Wir konnten eine starke Innovationskraft entwickeln, haben gutes Personal und stabile Erträge. Außerdem haben wir sowohl Angebote für junge und alte Menschen als auch für Menschen mit Behinderung.“

Die Vereinigten Hospitien sind eine gemeinnützige Stiftung des öffentlichen Rechts, deren Einrichtung auf Dekrete Napoleons aus den Jahren 1804 bis 1806 zurückgeht. Er veranlasste die Zusammenfassung vieler sozialer, gesundheits- und krankenpflegerischer Anstalten unter eine gemeinsame Verwaltung. Heute werden in den verschiedenen Einrichtungen der Hospitien 550 Menschen betreut, 500 Mitarbeiter sind dort insgesamt beschäftigt.

Um die sozialen Aufgaben zu unterstützen, setzt die Stiftung auf die Verpachtung, Vermietung sowie direkte Vermarktung von Land- und Forstwirtschaftsflächen, Rebflächen, Gewerbeflächen und Immobilien. So unterhalten die Vereinigten Hospitien ein eigenes Weingut mit rund 25 Hektar Rebfläche an Mosel (Piesport, Trier) und Saar (Wiltingen, Kanzem, Serrig). Das Weingut ist Gründungsmitglied des Verbandes Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter (VDP).

Zur Stiftung gehört auch der nach eigenen Angaben älteste Weinkeller Deutschlands, dessen Ursprünge bis ins Jahr 330 zurückreichen, und den Barockbau St. Irminen mit den sichtbaren Resten der historischen Speicherhallen des römischen Hafens. Zu finden sind die Bauten im 6,5 Hektar großen Hospitienpark am Krahnenufer in der Nähe des Klinikums Mutterhaus Mitte. Entscheidungs- und Aufsichtsorgan der Vereinigten Hospitien ist der aus neun Mitgliedern bestehende Verwaltungsrat. Dieser ist zuständig für die Aufsicht über die Hospitienverwaltung, das Vermögen und die Einrichtungen. Vorsitzender ist der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Stellvertretender Vorsitzender ist der Bischof von Trier, beziehungsweise ein von ihm bestimmter ständiger Vertreter - derzeit Dompropst Werner Rössel. Der Stadtrat entsendet drei Mitglieder in den Verwaltungsrat, vier Sitze stehen Trierer Bürgern zu.

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