Trier/Wittlich Kindern Perspektiven geben

Trier/Wittlich · Durch „Meine Hilfe zählt“ geförderte Initiativen setzten sich in Bolivien, Liberia und Tansania gegen Armut und Benachteiligungen ein.

 Bruder Lothar Wagner im Kreis einiger von Don Bosco unterstützter Kinder in Liberia.  Foto: Don Bosco Mission Bonn

Bruder Lothar Wagner im Kreis einiger von Don Bosco unterstützter Kinder in Liberia. Foto: Don Bosco Mission Bonn

Foto: Martin Recktenwald

An vielen Orten dieser Welt sind Kinder auf Unterstützung angewiesen, um eine positive Lebensperspektive zu erhalten. „Meine Hilfe zählt“ setzt hier mit zahlreichen Projekten an. Besonders intensiv haben TV-Leser in den vergangenen Wochen für Initiativen in Bolivien, Liberia und Tansania gespendet.

Babynahrung, Schulmaterial und weitere grundlegende Dinge des täglichen Bedarfs hat das Kinderheim Carlos de Villegas mit dem Geld aus Deutschland finanziert. Der Wittlicher Verein Panuves fördert seit 2003 die Einrichtung in der bolivianischen Hauptstadt La Paz. Das Heim wurde 1909 als karitative Einrichtung vom Namensgeber Carlos de Villegas gegründet, im Laufe der Zeit von den katholischen Schwestern des Ordens der „Schwestern von der Liebe Gottes“ übernommen und seitdem von diesen geführt.

Seit Ende 2016 hat Panuves für das Heim alleine bei „Meine Hilfe zählt“ 9000 Euro gesammelt. Dieser Endstand beim aktuellen Projekt wurde mit einer 200-Euro-Spende in der vergangenen Woche erreicht. Doch beim Wittlicher Verein hat man bereits ein weiteres Vorhaben im Blick, das bislang zugunsten der dringend benötigten Grundbedarfsgüter zurückstehen musste. Das Haus in La Paz müsste nämlich umfassend renoviert werden – dafür werden erhebliche Kosten anfallen. Bei Panuves hofft man, auch dieses große Projekt bald gemeinsam mit den Partnern in Bolivien angehen zu können.

Liberias Hauptstadt Monrovia kennt viele Gesichter der Armut. Gerade Kinder sind betroffen, da sie noch weniger Möglichkeiten haben, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Kampf ums Überleben treibt viele in die Kleinkriminalität. Der Staat reagiert mit Härte – Resozialisierung ist im Justizsystem Liberias praktisch nicht existent. So hat letztlich auch derjenige keine Chance auf ein anderes Leben, der Hunger und Krankheiten im Gefängnis überlebt. Gegen diese Perspektivlosigkeit gehen Bruder Lothar Wagner und seine Mitstreiter vom Don-Bosco-Zentrum an. Der aus Aach stammende Salesianer-Pater hat bereits viele Jahre lang im Nachbarland Sierra Leone Gefängniskinder unterstützt, seit Anfang 2017 ist er nun in Liberia im Einsatz.

Die Bedingungen in den Gefängnissen sind dort ähnlich schlecht. Schon grundlegende Dinge wie eine gesunde Mahlzeit am Tag und medizinische Basisversorgung sind nicht gesichert. Dank Spenden bei „Meine Hilfe zählt“ konnte hier mit vergleichsweise kleinen Beträgen etwas verbessert werden: Für 20 Euro am Tag haben beispielsweise 20 Kinder und kranke Gefangene 100 Tage lang zu essen.

Die im vergangenen Jahr gespendeten rund 4000 Euro wurden außerdem in medizinische Versorgung und Schulmaterial investiert. Das Projekt will nicht nur die schlimmste Not lindern, sondern auch den Kindern eine Chance für ihr weiteres Leben eröffnen. Deswegen organisiert Don Bosco Bildungsangebote im Gefängnis und hilft nach der Haftzeit bei der Wiedereingliederung. Familien werden beispielsweise bei den Kosten für die Schule unterstützt.

Weiterer wichtiger Teil des Reintegrationsprogramms sind Sport- und Spielangebote. Sie wirken nicht zuletzt gegen den psychologischen Druck der als ausweglos empfundenen Situation hinter Gittern. Das Gefängniskinder-Projekt hat daher für weitere Hilfe aus Deutschland viele sinnvolle Einsatzmöglichkeiten. Eine Spende über 300 Euro bei „Meine Hilfe zählt“ in der vergangenen Woche zeigt, dass die Bereitschaft dafür anhält. Wer sich ebenfalls einbringen möchte, kann dies über die Projektnummer 52208 tun.

300 Euro sind jüngst auch beim Topf für ein Kinderkrankenhaus in Tansania hinzugekommen. Die Kinder in der ländlichen Region Moshi haben bislang eine besonders schwere Belastung ihrer Lebensperspektiven. Denn durch die mangelhafte medizinische Versorgung ist die Sterblichkeitsrate bei Geburten und in den ersten Lebensjahren extrem hoch. Ein Krankenhaus muss her, entschied man daher in der Region nahe dem Kilimanjaro-Nationalpark und hat im vergangenen Jahr mit dem Bau begonnen. Freunde aus Deutschland vom Verein „Kinderhilfe Moshi/Tansania“ begleiten das Projekt von Anfang an. Über „Meine Hilfe zählt“ haben sie bereits über 10 000 Euro an Spenden gesammelt.

 In Boliviens Hauptstadt La Paz sind viele Kinder auf Unterstützung im Heim angewiesen. 

In Boliviens Hauptstadt La Paz sind viele Kinder auf Unterstützung im Heim angewiesen. 

Foto: Martin Recktenwald
 Das im vergangenen Jahr in Moshi (Tansania) gebaute Krankenhaus soll die medizinische Versorgung der Region spürbar verbessern. Bis dahin ist allerdings beim Innenausbau noch einiges zu tun.

Das im vergangenen Jahr in Moshi (Tansania) gebaute Krankenhaus soll die medizinische Versorgung der Region spürbar verbessern. Bis dahin ist allerdings beim Innenausbau noch einiges zu tun.

Foto: Martin Recktenwald

Für den derzeit laufenden Innenausbau des Krankenhauses wird aber weiterhin viel Geld benötigt. Spenden sind daher unter der Projektnummer 50951 nach wie vor willkommen.

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