Ein Mann für den richtigen Ton

Francis Bouyer (34) war im diplomatischen Dienst für Frankreich tätig - bis er sich seinen Lebenstraum erfüllte. Heute arbeitet der in Paris geborene Sänger am Trierer Theater.

 Paraderolle: Francis Bouyer in der „Hochzeit des Figaro“ als Graf mit Evelyn Czesla als Susanna. TV-Foto: Friedemann Vetter

Paraderolle: Francis Bouyer in der „Hochzeit des Figaro“ als Graf mit Evelyn Czesla als Susanna. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Früher arbeitete Francis Bouyer als Diplomat für Frankreich. Dann ließ er sich für bis zu zehn Jahre vom diplomatischen Dienst beurlauben, um seiner großen Leidenschaft nachgehen zu können - dem Singen.

Als Bariton kam Bouyer direkt eine Schlüsselrolle am Theater Trier zu: Er spielte den Grafen in "Die Hochzeit des Figaro".

Franics Bouyer hat einen französischen Vater und eine deutsche Mutter. "Ich wurde in Paris geboren, habe die Schule zeitweise in den Niederlanden besucht. Nach meinem Studium in Schweden und Frankreich war ich im diplomatischen Dienst tätig. Zuerst habe ich ein halbes Jahr auf Martinique, dann sechs Monate in Brüssel für die Europäische Kommission gearbeitet", erzählt der 34-Jährige. Anschließend kehrte er nach Paris zurück und war dort für verschiedene Ministerien tätig.

Doch Bouyer traute sich, von der Karriereleiter zu springen. "Eigentlich wollte ich schon immer Musik machen", sagt er. "Aber ich wollte zuerst einen sicheren Job haben, um später risikofreier eine Sängerkarriere einschlagen zu können."

Nun hat Bouyer die Sicherheit, jederzeit wieder in das geregelte Beamtenleben zurückkehren zu können.

Das Singen und die Leidenschaft

 Fühlt sich wohl in Trier: Francis Bouyer. TV-Foto: Benedikt Nabben

Fühlt sich wohl in Trier: Francis Bouyer. TV-Foto: Benedikt Nabben



Dennoch war der Schritt in die Künstlerwelt nicht leicht: "Meine Freunde wussten zwar immer, wie wichtig mir die Musik war, haben aber nie geglaubt, dass ich meinen Traum wirklich einmal wahr machen würde."

Wie lange Bouyer nun als Sänger arbeiten wird, weiß er noch nicht. Obwohl er nur einen Bruchteil seines "Diplomaten-Gehaltes" verdient, gefällt ihm das Theaterleben besser als der Beamtenalltag. "Ich habe in einem Bericht gesehen, dass Singen dieselbe Zone im Gehirn anregt wie Drogen und Sex. Wahrscheinlich sind die Sänger deswegen immer so leidenschaftlich", sagt Bouyer schmunzelnd.

Auch das könnte ein Grund sein, warum der Wahl-Trierer ein so begeisterter Sänger ist.

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