Ein Schreiber kommt zum Vorlesen

Trier · Zum deutschlandweiten "Vorlesetag" fand auch an der Grundschule Heiligkreuz eine entsprechende Veranstaltung statt - organisiert vom Volksfreund und dem Verein zur Leseförderung las dort Horst Schreiber für die Kinder der dritten Klasse.

 Schulleiter Hans-Dieter Biesdorf (rechts) freut sich mit der Klasse 3a der Heiligkreuzer Grundschule über den Besuch von Horst Schreiber. TV-Foto: Frank Göbel

Schulleiter Hans-Dieter Biesdorf (rechts) freut sich mit der Klasse 3a der Heiligkreuzer Grundschule über den Besuch von Horst Schreiber. TV-Foto: Frank Göbel

Trier. "Guten Morgen, Herr Schreiber!" Artig begrüßen die Schüler der Klasse 3a den Besuch, den der Schulleiter Hans-Dieter Biesdorf da ganz überraschend ins Klassenzimmer mitgebracht hat. Eben noch haben die 28 Kinder von ihrem Klassenlehrer Jan-Henning Syrbe eine Deutscharbeit zurückerhalten, jetzt, so erfahren sie, bekommen sie etwas vorgelesen.

Eine Belohnung für die mit den guten Noten, und für die anderen eine Gelegenheit, sich vom Schrecken zu erholen? Nein, Horst Schreiber ist nicht wegen der Deutscharbeit gekommen: Es ist der deutschlandweite "Vorlesetag", und der Vorsitzende des Trierer Vereins zur Leseförderung lässt es sich da natürlich nicht nehmen, mit gutem Beispiel voranzugehen, denn: "Lesen ist das Allergrößte." Schreiber: "Damit lernt ihr die Welt kennen!" Weil er im Bücherschrank seiner Tochter, der er im Übrigen auch schon seit Jahren nicht mehr vorlesen muss (oder darf), nichts Passendes gefunden habe, hat er ein Buch aus der Stadtbücherei dabei: "Die Kinder in der Erde" ist ein Märchen mit Öko-Botschaft von Gudrun Pausewang, die schon viele Bücher zum Thema Umweltschutz geschrieben hat ("Die Wolke").
"Die Kinder in der Erde" beschreibt in leicht verständlichen Worten, wie die Menschen für ein bequemes Leben die Umwelt verschmutzen und sogar zerstören. Doch als die Kinder sich mit "Mutter Erde" solidarisieren und sich in ihrem Inneren einschließen, kommt es bei den Erwachsenen tatsächlich zu einem Umdenken. Das Werk ist dabei so kurz, dass Horst Schreiber es nicht nur mit ruhiger, sonorer Stimme in Gänze vorlesen kann - er gibt den Kindern auch immer wieder Gelegenheit, sich die liebevollen Zeichnungen von Annegret Fuchshuber anzusehen.
Nach dem Vorlesen unterhält sich Schreiber noch mit den Schülern, die viele Fragen und Anmerkungen haben: sowohl zum Buch und zum Thema selbst, aber auch zum Vorleser, dessen Job - er ist im Vorstand der Volksbank Trier - besonders interessant ist. Dabei ist keine Frage zu heiß: Wie alt sind Sie? Haben Sie schon mal jemanden gefeuert? Gab es schon mal einen Überfall? Schulleiter Biesdorf hilft aber, immer wieder auch zum Thema des Buches zurückzukommen - und bedankt sich am Ende mit der Klasse bei ihrem Gast für sein Kommen. fgg
Informationen zum Verein zur Leseförderung unter www.lesenmachtschlau.de

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