Ein Zaun muss her

Der marode Zaun zwischen Bahngleisen und Fröbelstraße ist ein Anliegen, das den Zewenern schon seit längerer Zeit auf den Nägeln brennt. Abhilfe kommt in Sicht, dank des Engagements von Ralf Päßler. Der Vater von zwei schulpflichtigen Kindern ließ nicht locker bis er die 16 000 Euro zusammen hatte, die der Zaun kostet.

Trier-Zewen. Ralf Päßler hat ein ungutes Gefühl, wenn er auf die ungesicherten Bahngleise schaut, die entlang der Zewener Fröbelstraße verlaufen. Dies nicht erst seit dem schlimmen Unfall vor Wochen in Germersheim. "Wenn hier mal nur nichts passiert", seufzt Ralf Päßler. Auf einer Länge von 400 Metern ist die zweigleisige Bahnanlage der Strecke Trier-Luxemburg frei zugänglich. Trasse wird nur sporadisch genutzt

Von dem ehemaligen, intakten Jägerzaun blieb kaum etwas übrig. Morsch und verfault sind die Hölzer. Ein Hindernis, etwa für (spielende) Kinder, stellen die Überbleibsel schon lange nicht mehr dar. Seitdem die Bahn die verwilderten Büsche vor einem Jahr zurückgeschnitten hat, bildet auch die Hecke kein Hindernis mehr. Die offenen Stellen würden zum lebensgefährlichen Überqueren der Gleise geradezu einladen, ist sich der besorgte Vater sicher. Einen weiteren Gefahrenpunkt erkennt Ralf Päßler durch die nah gelegene Schule. Kinder würden verleitet, eine Abkürzung über die Gleise zu nehmen, anstatt den offiziellen Bahnübergang zu benutzen. Die Bahntrasse wird nur sporadisch genutzt. Wenn ständig Züge führen, hätten die Bahngleise eine gleichbleibende abschreckende Wirkung auf Kinder. So aber sei manchmal wochenlang kein Zug zu sehen. Wie aus heiterem Himmel kämen lange Züge angerauscht, vornehmlich dann, wenn die Strecke auf der anderen Moselseite durch irgendeinen Umstand dicht gemacht wurde. Genau darin lauere die Gefahr, sagt das Mitglied im Ortsbeirat. Alle Bemühungen, auch an offizielle Stellen, für einen Zaun schlugen in der Vergangenheit fehl, berichtet Ralf Päßler von seiner Arbeit der kleinen Schritte. Eines Tages hatte er es förmlich satt, sich immer nur anzuhören, man würde ja gerne, wenn dies oder jenes nicht vorläge. Der Ortsbeirat hätte finanziell Gewehr bei Fuß gestanden, aber den Zaun zu einhundert Prozent zu finanzieren (nämlich 16 000 Euro), dazu fehlte dann doch das Geld. Eine Verpflichtung, den Zaun anzubringen, habe die Bahn nicht, erhielt Päßler als Antwort. Das Hin und Her und man würde ja gerne, wenn... ließ das Mitglied im Schulelternbeirat der Zewener Grund- und Hauptschule nicht resignieren. Da erinnerte er sich an die Aktion "Bild hilft e.V. - Ein Herz für Kinder", die auch bei der Umgestaltung des Schulhofs mit 50 000 Euro geholfen hatte. Seine Bemühungen stießen wiederum auf fruchtbaren Boden: Kürzlich bekam er die positive Nachricht: Die Aktion "Bild hilft e.V." gewährt die erforderlichen 16 000 Euro für einen Stabmattenzaun ab der Bushaltestelle bis zum Ende des Parkplatzes und für den Rest der 400 Meter einen Maschendrahtzaun in einer Höhe von 1,50 Meter. Alle Sorgen in dieser Angelegenheit auf einmal habe "Bild hilft" ihm abgenommen, betont Ralf Päßler freudig. Je nach Wetterlage wird der Zaun in diesem Monat errichtet. Jetzt hat Ralf Päßler nur noch das Anliegen an die Bahn, wenigstens die Kosten für die Entsorgung des alten Zauns zu übernehmen: "Ich gehe davon aus, dass die Bahn ihre Zusage einhalten wird."

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