Eine trierisch-texanische Erfolgsstory

Trier · Außer den Anfangsbuchstaben haben Trier und Texas wenig gemeinsam. Bis vor 25 Jahren stimmte das. Denn damals wurde ein Partnerschaftsverein gegründet - die Fort Worth Gesellschaft Trier. Seither haben Fort Worth und Trier vieles gemeinsam. Der Austausch ist rege.

 25 Jahre Fort Worth Gesellschaft Trier: Darüber freuen sich ganz besonders Präsident Gereon Kohl (hinten, Mitte), der Vereinsvorstand und ehemalige Mitstreiter. TV-Foto: Ludwig Hoff

25 Jahre Fort Worth Gesellschaft Trier: Darüber freuen sich ganz besonders Präsident Gereon Kohl (hinten, Mitte), der Vereinsvorstand und ehemalige Mitstreiter. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier. Öl- und Gasvorkommen, rund 758 000 Einwohner und eine Fläche von etwa 774 Quadratkilometern: Die texanische Stadt Fort Worth hat mit Trier (rund 106 000 Einwohner, circa 117 Quadratkilometer Fläche) nicht viele Gemeinsamkeiten. Aber das sind Äußerlichkeiten, die die Stadtchefs Bob Bolen und Felix Zimmermann am 13. Juli 1987 nicht gehindert haben, eine Partnerschaftsurkunde zu unterzeichnen. Kurz darauf wurde die Fort Worth Gesellschaft Trier (FWGT) gegründet. Ziel bis heute: für Begegnung von Menschen dies- und jenseits des Atlantiks zu sorgen.
Dabei wurden viele Freundschaften geschlossen, sagt der FWGT-Präsident, Gereon Kohl, im Vorfeld der Feierlichkeiten zum trierisch-texanischen Silberjubiläum, die am 25. Juni beginnen. Eine Schülergruppe aus der Cowboy-Stadt ist bereits am 14. Juni in Trier eingetroffen und wird an den offiziellen Feierlichkeiten teilnehmen. Kohls zentrales Anliegen für die nächsten Jahre ist, den Austausch - vor allem junger Menschen - noch zu steigern. Dazu wurde kürzlich ein Fond gegründet, der aus Vereinsmitteln gespeist wird, an dem sich aber auch Sponsoren finanziell beteiligen können (nähere Infos beim Präsidenten).
Was er ganz besonders an den amerikanischen Freunden schätzt, ist ihre Spontaneität, Unkompliziertheit und Offenheit. Ein Beispiel: Auf der Suche nach einem Praktikum in einem englischsprachigen Land wandte sich Kohl an seine texanischen Bekannten. "Eine Stunde nach meiner Hilfe-Mail war die Sache perfekt." Die meist unbedeutend scheinenden zwischenmenschlichen und ganz persönlichen Kontakte seien das, was eine lebendige Partnerschaft ausmache. Auch die große Gastfreundschaft der Texaner betont Kohl: "Diese werden wir erwidern."
Auch eine "Mutter der Städtefreundschaft" gibt es: Hilde Horchler (75) ist aus dem Odenwald in die USA ausgewandert. Sie wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Im Trier-Komitee von Fort Worth war sie fünf Jahre lang Vorsitzende - und auch die Triebfeder für die Aktivitäten. Sie machte dem damaligen Bürgermeister von Fort Worth, Bob Bolen, den Vorschlag, eine Partnerschaft mit einer deutschen Stadt zu begründen. Dieser gab ihr den Freifahrschein: "Work for it", sagte er, und Hilde Horchler legte begeistert los.
Herbert Longen aus Waldrach ist eines von rund 70 Vereinsmitgliedern. "Weil ich gerne reise, wurde ich auf die Gesellschaft aufmerksam und bin seither von Fort Worth und den Menschen total begeistert."
Eine Festschrift zum 25-jährigen Bestehen ist erschienen und kann über den Vorsitzenden bezogen werden.
Extra

Dienstag, 25. Juni, 19.30 Uhr, Sektempfang und Dinner im Hotel Deutscher Hof. Mittwoch, 26. Juni, 13.30 Uhr, Empfang durch Oberbürgermeister Klaus Jensen im Großen Rathaussaal. Freitag, 28. Juni, Moseltour, 19 Uhr Eröffnung Altstadtfest. Samstag, 29. Juni, 19 Uhr, Farewell-Abend im Frankenturm. Am 26. Juni sind die amerikanischen Gäste zur ihren Gastfamilien eingeladen. Infos: Präsident Gereon Kohl, Telefon 0651/18188, E-Mail GereonKohl@web.de, www.fortworth-trier.jimdo.com LH

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